Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - V156
DOI: 10.1055/s-0034-1374219

Gesundheitskompetenz und Informationsbedarfe von Brustkrebspatientinnen im Krankheitsverlauf – Erste Ergebnisse

A Schmidt 1, N Ernstmann 1, H Pfaff 1, C Kowalski 1
  • 1IMVR – Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft der Humanwissenschaftlichen Fakultät und Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln, Köln, Deutschland

Hintergrund: Brustkrebs stellt deutschlandweit die häufigste bösartige Neubildung bei Frauen dar. In der PIAT-Studie sollen Informationsbedarfe sowie Aspekte von Gesundheitskompetenz bei erstmals an Brustkrebs erkrankten Patienten erhoben werden.

Methode: Die verwendeten Daten stammen aus der prospektiven multizentrischen Kohortenstudie (PIAT). Mittels Fragebogen werden die patientenseitigen Informationsbedarfe während des postoperativen Krankenhausaufenthalts bzw. nach 10 sowie 40 Wochen nach Diagnosestellung abgefragt. Neben soziodemografischen Angaben wird u.a. auch die Gesundheitskompetenz der Betroffenen ermittelt.

Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass erstmals an Brustkrebs erkrankte Patientinnen teilweise mit der Informationsaufnahme unmittelbar nach der Operation überfordert sind und einige Informationsbedürfnisse nicht erfüllt werden können. Der Bedarf nach Informationen hängt mit dem Alter und der Gesundheitskompetenz der Befragten zusammen.

Zusammenfassung: Die Ergebnisse geben einen Hinweis darauf, dass der Einsatz von individualisierten Informationsmaterialien zu unterschiedlichen Behandlungszeitpunkten wünschenswert scheint. Der gezielte Einsatz von Informationsmaßnahmen könnte einen Beitrag zur Steigerung der Gesundheitskompetenz von Brustkrebspatienten leisten. Die derzeit laufende Hauptstudie wird mithilfe eines Längsschnittdesigns weitere Anhaltspunkte liefern.