Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PA26
DOI: 10.1055/s-0034-1374251

Aufbau und Implementierung eines ambulanten Hospizdienstes für alte Menschen und Menschen mit Demenz in die Organisationskultur des Sterbens in den Pflegeheimen der Diakonie Düsseldorf

L Rauch 1
  • 1Diakonie Düsseldorf e.V., Ambulanter Hospizdienst, Düsseldorf, Deutschland

Ausgangssituation:

Ambulante Hospizdienste besuchen und begleiten meist schwer erkrankte Menschen in deren Wohnung. Sie schenken ihnen Aufmerksamkeit und Zuspruch und stärken ihre Angehörigen. Menschen jedoch, die ihre verbleibende Lebenszeit in einem Pflegeheim verbringen, sind bislang kaum im Blick der ambulanten Hospizdienste. Das hat die Diakonie Düsseldorf zum Anlass genommen, einen ambulanten Hospizdienst für ihre Pflegeheime ins Leben zu rufen und die Hospizbegleiter für diese verantwortungsvolle Aufgabe angemessen fortzubilden.

Die Fortbildung zum ehrenamtlichen Hospizbegleiter:

In 120 Unterrichtsstunden werden die Hospizbegleiter auf ihre Aufgabe im Pflegeheim vorbereitet: Sie werden in der verbalen und nonverbalen Kommunikation mit sehr alten und demenziell erkrankten Menschen geschult, sie lernen die häufigsten Alterserkrankungen kennen und setzen sich mit Fragen zu Leben und Tod, Ethik und Glauben auseinander. Und sie werden für den Umgang mit trauernden Angehörigen sensibilisiert. Eine Hospitation in dem Pflegeheim, in dem sie später tätig werden, rundet ihre Fortbildung ab. Durch die Hospitation lernen die Hospizbegleiter die Strukturen im Pflegeheim kennen. So werden sie in das bereits bestehende Hilfsnetzwerk aus Angehörigen und Freunden, Pflegern, sozialem Dienst, Ärzten und Seelsorgern integriert. Dieser ganzheitliche Ansatz sorgt auch dafür, dass alle Bezugspersonen die Bedürfnisse des sterbenden Menschen erfahren und dessen letzte Lebensphase seinen Wünschen entsprechend gestalten – einfühlsam und individuell.

Nach erfolgreichem Abschluss der Fortbildung erhalten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Zertifikat sowie weitere Fortbildungsmöglichkeiten und Supervision. Während ihrer Tätigkeit haben die Hospizbegleiter stets einen festen hauptamtlichen Ansprechpartner an ihrer Seite, außerdem werden sie durch den jeweiligen hausinternen Qualitätszirkel für Sterbebegleitung in den Pflegeheimen der Diakonie Düsseldorf begleitet.