Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PA38
DOI: 10.1055/s-0034-1374263

Kompetenzen, Haltung und Rolle der Palliativpflege in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung- Haben die „Hände“ alles im Griff?

DU Becker 1
  • 1Zentrum für ambulante Palliativversorgung ZAPV, Wiesbaden, Deutschland

Aufgrund der Einführung der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) in Deutschland hat sich eine neue Versorgungsform von schwerstkranken und sterbenden Menschen im ambulanten Sektor entwickelt. Die hierdurch neu entstandenen multiprofessionellen Teams sind der Herausforderung gestellt Betroffene und ihre Angehörigen auch bei komplexen Symptom- und Krankheitsverläufen im häuslichen Umfeld zu unterstützen und zu begleiten. Dies Bedarf eine interprofessionellen Zusammenarbeit, die eine hohe fachliche und menschliche Kompetenz der einzelnen Teammitglieder erfordert.

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Fragestellung welche Kompetenzen erforderlich oder zu entwickeln sind, um als Palliative Care Pflegefachkraft in einem Team der SAPV den Bedürfnissen und Bedarfen der Betroffenen und innerhalb der Teams gerecht zu werden. Dies geschieht durch eine Betrachtung der Haltung und der Rolle der palliativen Pflege. Auf der Grundlage der Haltung in Palliative Care ist eine Kompetenzentwicklung erforderlich, die das Selbstverständnis der Berufsgruppe der Palliativpflegenden stärkt und somit zur Rollenklärung innerhalb und außerhalb der SAPV-Teams beiträgt. Die Auswertung der vorliegenden Literatur ergibt, dass eine hohe Stufe der Kompetenzentwicklung für die Arbeit in einem SAPV-Team erforderlich ist. Dies beinhaltet vor allem auch eine Entwicklung der persönlichen und professionsübergreifenden Kompetenzbereiche. Dies ist ein Entwicklungsprozess,der weiter unterstützt werden muss und sich nicht nur auf die Beschreibung fachspezifischer Kompetenzen und pflegerischer Einzelleistungen in einem SAPV-Team reduzieren darf, da dies zu einer deutlichen Eingrenzung der tatsächlich vorhandenen und notwendigen Kompetenzbereiche führt. Eine Ausführung des gesamten Kompetenzbereiches ist sowohl für die Entwicklung des beruflichen Selbstverständnisses der Pflege, als auch für die Entwicklung angemessener Fort- und Weiterbildungen und somit für die Betroffenen selbst.