Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PA45
DOI: 10.1055/s-0034-1374270

Ergotherapie im Bereich der palliativen Versorgung

E von dem Berge 1, 2
  • 1Deutscher Verband der Ergotherapeuten, AG-Palliativversorgung, Karlsbad, Deutschland
  • 2Johannes Wesling Klinikum Minden, Ergotherapie, Minden, Deutschland

Der Vortrag beschäftigt sich mit der Frage, warum Palliative Care ein Handlungsfeld für Ergotherapeuten ist und zeigt am Patientenbeispiel, wie sich die ergotherapeutische Arbeit auf einer Palliativstation gestaltet.

Ein beschriebenes Ziel der Ergotherapie ist es, Menschen bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken.

Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassungen und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen. (Deutscher Verband der Ergotherapeuten 2007)

Kernelemente der Ergotherapie sind die Betätigung, die Klientenzentrierung und das Eingebunden sein. Die Ergotherapie bietet somit eine gute Möglichkeit, den Patienten unter Berücksichtigung seiner Ressourcen und seines individuellen Kontextes, bedarfsorientiert und effizient zu behandeln. Der Patienten setzt dabei selbst seine Ziele und ist aktiv am Prozessgeschehen beteiligt. Mit einem klientenzentrierten Ansatz, werden mit dem Patienten Maßnahmen erarbeitet, die ihn unterstützen seine Betätigungsschwierigkeiten bestmöglich zu bewältigen. In der Praxis gestalten sich die Anliegen und Ziele individuell und unterschiedlich.

Allerdings spielt der Bereich der Selbstversorgung (Erhalt der körperlichen Versorgung und der Erhalt der Mobilität) für palliativ erkrankte Menschen häufig eine entscheidende Rolle.

Hier unterstützen u.a. adaptive ergotherapeutische Maßnahmen, wie die Versorgung und das Erlernen des Umgangs mit Hilfsmitteln, dass ein größeres Maß an Partizipation erreicht werden kann.

In Zusammenarbeit mit dem Patienten und seinem Umfeld leisten Ergotherapeuten einen Beitrag dazu, dass der Patient seine Handlungsfähigkeiten verbessern und seine Selbstbestimmung bewahren kann. Damit fügt sich die Ergotherapie nahtlos in den ganzheitlichen Ansatz palliativer Versorgung ein.