Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PB107
DOI: 10.1055/s-0034-1374314

Bewohnerbefragung zum Thema „Sterben und Tod“

N Ralic 1
  • 1Diakonie Düsseldorf e.V., Arbeitskreis 'Kultur des Sterbens', Düsseldorf, Deutschland

Anlass: Die Diakonie Düsseldorf hat 1998 eine Bewohner-, Patienten- und Angehörigenbefragung zum Thema „Sterben und Tod“ durchgeführt, um eine Kultur des Sterbens, die sich am Wohlergehen des Kunden orientiert, aufzubauen. In Rahmen des Folgeprojekts „Weiterentwicklung und Ausbau der Organisationskultur des Sterbens in vernetzten Strukturen der Diakonie Düsseldorf“ erfolgte 2009 eine zweite Bewohner- und Patientenbefragung.

Ziele der Befragungen:

  • Die Bewohner und Patienten sollen die Möglichkeit erhalten, mit einer Vertrauensperson über ihre konkreten Wünsche in Bezug auf ihre letzte Lebensphase und das Sterben zu sprechen.

  • Die Betreuenden sollen die Bewohner durch Gespräche besser kennenlernen und für deren Wünsche sensibilisiert werden.

  • Die Diakonie Düsseldorf passt ihre Organisationskultur des Sterbens stetig an die Bedürfnisse der Bewohner und Patienten an.

Ergebnisse: Qualitätsmerkmale eines „guten“ Sterbens

  • Das Sterben ist ein individuelles Thema.

  • Schmerzfreiheit bleibt das zentrale Bedürfnis für ein „gutes“ Sterben.

  • Die Menschen möchten zu Hause sterben.

  • Körperliche Unversehrtheit, Hygiene und gepflegtes Aussehen sind für das Wohlbefinden wichtig.

  • „Da-Sein für mich“ wurde als zentraler Ausdruck für Zuwendung genannt.

  • Die Wahrnehmung der Bedürfnisse von Menschen mit Demenz erfordert besondere Achtsamkeit und sensible Beobachtung durch die Mitarbeitenden.

Generationsunterschiede: Die heutige Generation äußert ihre konkreten Wünsche eher als die vorhergehende Generation und geht davon aus, dass diese auch umsetzbar sind. Der Wunsch nach anonymen Bestattungen hat zugenommen.Die zweite Befragung hat die Weiterentwicklung der Organisationskultur des Sterbens bei der Diakonie Düsseldorf aufgezeigt: Sie ist implementiert, und sie wirkt sich positiv auf die dort lebenden und arbeitenden Menschen aus.