Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PB112
DOI: 10.1055/s-0034-1374319

Zufriedenheit von Angehörigen und Mitarbeitern mit der Betreuung von Patienten in Hospiz- und Palliativversorgung

G Lindena 1, N Krumm 2, L Radbruch 3, C Ostgathe 4 K Neuwöhner 5, Hospiz- und Palliativerfassung HOPE
  • 1CLARA Klinische Forschung, Kleinmachnow, Deutschland
  • 2Abteilung für Palliativmedizin Uniklinik, Aachen, Deutschland
  • 3Abteilung Palliativmedizin Malteser Krankenhaus, Bonn, Deutschland
  • 4Abteilung für Palliativmedizin Uniklinik, Erlangen, Deutschland
  • 5Klinik Dr. Hancken GmbH, Stade, Deutschland

Einleitung und Ziel: Parallel zur jährlichen HOPE-Erfassung mit den patientenbezogenen Basisbogen-Daten wurde den teilnehmenden Einrichtungen ein Modul Mitarbeiter- und Angehörigenzufriedenheit (MAAN) angeboten.

Methoden: Der MAAN wurde ursprünglich für Stationäre Hospize entwickelt und stellt korrespondierende Fragen an Mitarbeiter (MA) und Angehörige (AN). Die Fragen betreffen den Versorgungsverlauf vor und bei Beginn, Kompetenz, Inhalte, Zeit und Hilfestellung der Versorger sowie die Begleitung nach dem Versterben des Angehörigen, ergänzt um Freitextangaben. Parallel wurde der HOPE-Basisbogen erhoben, in dem die Zufriedenheit des Teams über die Versorgung und gesondert in der Terminalphase in einem Globalwert (ZUF) erfasst wird. Für die quantitative Auswertung waren mindestens 17/20 Eintragungen für die Versorgung und 4/6 für die Begleitung nach dem Versterben eines Patienten als Mittelwert von 1 = sehr gut bis 5 = sehr schlecht erforderlich.

Ergebnisse: Das Instrument wurde 2008 – 9 in gemeinsamer Auswertung und später von einzelnen HOPE-Teilnehmern eingesetzt. Für 821 Patienten gab es 352 parallele Bewertungen MAAN, 394 ausschließlich MA- und 75 ausschließlich AN-, Bögen. Die meisten Bögen wurden von MA der Palliativstationen, gefolgt von denen in stationären Hospizen ausgefüllt oder an die AN ausgegeben/bzw. nach einiger Zeit verschickt, einige von ambulanten Teams. MA und AN bewerteten die Versorgung im Mittel mit 1,3 (ZUF: 1,7) MA die Begleitung nach dem Tod mit 1,2;/AN:1,1 (Terminalphase ZUF:1,5). Insbesondere in den Textangaben lassen sich die Wünsche und die Versorgungsziele der Angehörigen erkennen.

Schlussfolgerungen: Die Bewertungen zeigten die hohe Zufriedenheit der Angehörigen mit der Palliativbehandlung, allerdings sind hier systematische Fehler (z.B. positive Selektion) nicht auszuschließen. Die Auswertung lässt im Einrichtungsvergleich Rückschlüsse auf die eigene Versorgung zu. Der MAAN kann als ein Element der Qualitätserfassung eingesetzt werden.