Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PB124
DOI: 10.1055/s-0034-1374331

Evaluation der Behandlungsschwerpunkte im Rahmen einer stationären Palliativversorgung

B Scholl 1, S Goldhammer 1, P Zahn 1
  • 1Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbH, Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Palliativ- und Schmerzmedizin, Bochum, Deutschland

Trotz steigender Patientenzahlen auf deutschen Palliativstationen, fehlen grundlegende Daten zu den häufigsten Therapiemaßnahmen und den entsprechenden Therapieerfolgen bei stationären Palliativpatienten.

Es erfolgte eine Analyse der häufigsten Therapiemaßnahmen und Abschätzung der Therapieerfolge. Die Überprüfung der Datensätze auf durchgeführte Diagnostik und Therapie in Hinsicht auf Symptom-kontrolle, soll zur Optimierung der Versorgungsqualität beitragen. Ebenso erfasst werden Liegedauer, Sterberate und die poststationäre Weiterversorgung.

Retrospektive Analyse der Datensätze von 95 stationären Patienten.

Tab. 1: durchgeführte Diagnostik (n = 95)

Labor

Röntgen

CT

MRT

Sonografie

Konsile

65,3% (n = 62)

15,8% (n = 15)

10,5% (n = 10)

4,2% (n = 4)

15,8% (n = 15)

21,1% (n = 20)

Tab. 2: relevante durchgeführte Maßnahmen (n = 95)

Reduktion/Absetzen oraler Medikation

Gabe von subkutaner Medikation

Gabe von Bedarfsmedikation

Sauerstoffgabe

Opioidrotation

palliative Sedierung

42,1% (n = 40)

73,7% (n = 70)

88,4% (n = 84)

40,0% (n = 38)

26,3% (n = 25)

5,3% (n = 5)

Tab. 3: Symptomkontrolle und Verlauf

Symptome verbessert

Symptome verschlechtert

Symptome unverändert

Liegedauer

Sterberate

Weiterversorgung

61,1%

(n = 58)

15,8%

(n = 15)

23,2%

(n = 22)

7,48 Tage ± 7,37

63,2%

(n = 60)

häusliche Umgebung

16,8% (n = 16)

Hospiz

13,7% (n = 13)

andere stationäre Einrichtung

6,4% (n = 6)

Schwerpunkte der Diagnostik beim stationären Palliativpatienten, stellen v.a. nicht-invasive Maßnahmen wie Labor, Bildgebung und Konsile dar. Hauptaugenmerk bei der Therapie, liegt bei der Verabreichung von Akut-/Bedarfsmedikation, v.a. als subkutane Applikationsform.

Orale Medikamente werden reduziert bzw. abgesetzt. Die palliative Sedierung ist letztlich selten zum Einsatz gekommen.

Da derzeit noch kein passendes Instrument zur Evaluation des Verlaufs etabliert ist, muss der Erfolg der Symptomkontrolle aus der Dokumentation interpretiert werden. Etwa 1/3 der Patienten können stabilisiert bzw. entlassen werden.