Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PB126
DOI: 10.1055/s-0034-1374333

Kontinuierliche subkutane Medikamentenmischungen im Rahmen der SAPV

K Rockmann 1, E Albrecht 1
  • 1Palliamo GmbH/SAPV, Regensburg, Deutschland

Hintergrund: Eine effiziente medikamentöse Symptomkontrolle am Lebensende kann bei vielen Patienten per os nicht mehr sichergestellt werden. In der Palliativmedizin hat sich die subkutane Medikamentenverabreichung bewährt, da sie eine einfache und sichere Applikationsform darstellt. Nicht selten erfolgt sie auch kontinuierlich. Wir beschreiben den Einsatz subkutaner Medikamentenmischungenmischungenpumpen im häuslichen Umfeld bei Patienten, die von einem SAPV Team begleitet wurden.

Methode: Wir analysierten retrospektiv den ambulanten Einsatz von verschiedener subkutaner Medikamentenmischungen Subkutanpumpen bei Patienten eines SAPV Teams während eines Jahres. Patienten, die mit einer mehrtägigen, intravenösen Schmerzpumpe ausgestattet waren, wurden nicht berücksichtigt.

Ergebnisse: Von 111 Patienten, die 2013 zu Hause verstarben, erhielten 62 (56%) eine Subkutanpumpe, die bis zum Eintritt des Todes erhalten blieb. Dreimal wurde eine Mehrtagestherapie durchgeführt, im übrigen erfolgte der Medikamentenwechsel alle 24h. Die mittlere Therapiedauer lag bei 3 Tagen (min. 1 d, max. 24 d). Gründe für den Einsatz waren: Dysphagie/Bewusstseinstrübung n = 38; Erbrechen n = 12; akute Schmerzexazerbation n = 11 und non-Compliance n = 1. Insgesamt wurden 224 Pumpenfüllungen eingesetzt, durchschnittlich enthielten sie 4 verschiedene Medikamente (min 1, max 6). Haloperidol (n = 164), Metamizol (n = 163), Morphin (n = 154), Midazolam (n = 120), Buscopan (n = 93), Esketamin (n = 81), Hydromorphon (n = 31), Promethazin (n = 27), Dimenhydrinat (n = 24), Metoclopramid (n = 18), Glycopyrroniumbromid (n = 10), Dexamethason (n = 9), Clonidin (n = 4), Levomepromazin (n = 1). Dreimal kam es zu technischen Problemen. Bei keinem Patienten wurden Trübungen in der Medikamentenmischung beobachtet.

Schlussfolgerung: Sukutanpumpen zur kontinuierlichen Medikamentenabgabe am Lebensende können auch im ambulanten Bereich sicher eingesetzt werden. Die gleichzeitige Applikation verschiedener Medikamente hat sich bewährt.