Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PB146
DOI: 10.1055/s-0034-1374353

Arzneimitteltherapiesicherheit in der Infusionstherapie

C Rémi 1, K Kieslich 2, AK Marheineke 2, D Bauer 1, C Bausewein 1
  • 1Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, München, Deutschland
  • 2Julius-Maximilians-Universität, Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie, Würzburg, Deutschland

Hintergrund: Die Mischung von ≥2 Arzneimitteln in einer Pumpe zur kontinuierlichen Infusion gehört zur gängigen Praxis in der Palliativmedizin. Die verfügbaren Daten zu Kompatibilität und Stabilität palliativmedizinisch relevanter Arzneimittelmischungen sind sehr begrenzt und oftmals nicht auf deutsche Substanzen übertragbar. Als Folgen dieser unzureichenden Datenlagen können Probleme bei der Herstellung sowie eine Gefährdung des Patienten und des Therapieerfolges entstehen. Ziel dieser Studie ist es, verfügbare Kompatibilitäts- und Stabilitätsdaten gängiger Arzneimittelmischungen zu erheben.

Methoden:

  • Erfassung von Substanzen und Arzneimittelmischungen zur Infusionstherapie, die auf einer Palliativstation häufig eingesetzt werden.

  • Recherche und Zusammenstellung der verfügbaren Kompatibilitäts- und Stabilitätsdaten für diese Medikamente in 3 Datenbanken.

  • Modifikation des Verordnungs- und Dokumentationsbogens für Infusionstherapien entsprechend der Ergebnisse von 2) und nach interdisziplinären Austausch.

Ergebnisse:

  • Es konnten 13 Substanzen identifiziert werden, die regelmäßig auf der Palliativstation als parenterale Dauerinfusion zum Einsatz kommen (u.a. Opioide, Benzodiazepine, Neuroleptika).

  • Nur für eine begrenzte Anzahl an möglichen Kombinationen konnten Kompatibilitäts- und Stabilitätsdaten identifiziert werden. Die ermittelten Daten wurden in einem Handbuch zusammengefasst.

  • Im neuen Verordnungs- und Dokumentationsbogen für Infusionstherapien wurden weitere Kontrollen der Infusionstherapie ergänzt.

Diskussion: Die Mischungen von Medikamenten in der Palliativmedizin ist tägliche Praxis, aber die Datenlage zur Therapiesicherheit ist begrenzt. Um diese zu erhöhen, müssen weitere Erkenntnisse zu Mischungen mit begrenzter Datenlage gewonnen werden. Diese sollen in einer Datenbank systematisch erfasst werden. Im nächsten Schritt sollen Daten weiterer Substanzen ergänzt werden und auch anderen Versorgern zugänglich gemacht werden.