Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PC189
DOI: 10.1055/s-0034-1374380

Wahrnehmung und Probleme der palliativmedizinischen Versorgung unter niedergelassenen Hausärzten in Sachsen

C Bauschke 1, K Voigt 1, A Bergmann 1, M Nitschke-Bertaud 1
  • 1Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden, Lehrbereich Allgemeinmedizin, Dresden, Deutschland

Hintergrund: Es existieren wenig repräsentative Daten zur Beschreibung palliativmedizinischer Versorgungsinhalte, zugehöriger persönlicher Einstellungen und wahrgenommener Probleme bei der ambulanten Betreuung von Palliativpatienten durch den Hausarzt. Das Ziel der vorliegenden, noch nicht abgeschlossenen Studie, liegt in der Beschreibung der aktuellen ambulanten palliativmedizinischen Versorgungssituation im hausärztlichen Setting und Analyse der Schnittstellen (Inanspruchnahme und Ausmaß der Zusammenarbeit) zu spezialisierten regionalen Palliativangeboten (SAPV) aus der Perspektive sächsischer Hausärzte.

Methodik: Querschnittstudie, die auf einer Fragebogenerhebung mit ärztlichen und aktiv praktizierenden Mitgliedern der Sächsischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin (SGAM, Alter im Mittel 50, 8 Jahre) und auf ca. zehn leitfadengestützten Einzelinterviews mit Hausärzten basiert.

Ergebnisse: Die aktuell in der Auswertung befindliche Studie ergab eine Rücklaufquote von 45% (116 von 256). Ein signifikanter Unterschied zur Grundgesamtheit aller SGAM-Ärzte (Geschlecht:37% Männer vs. 63% Frauen) konnte nicht gezeigt werden. 19% (n = 22) der Studienteilnehmer betreuten zum Befragungszeitpunkt keine Palliativpatienten. Die Anzahl palliativer Patienten liegt bei 5 Patienten (Median)/betreuenden Arzt. SAPV ist regional für 78% (n = 73) der Ärzte verfügbar. Dieses wird von 93% genutzt und empfohlen. 97% (n = 91) sehen in der palliativmedizinischen Betreuung einen zeitlichen Mehraufwand im Arbeitsalltag. Eine palliativmedizinische Zusatzbezeichnung weisen 12% (n = 11) der Befragten vor.

Schlussfolgerungen: Die ambulante Palliativversorgung bildet eine hausärztliche Kernaufgabe und wird von der Mehrheit der befragten Hausärzte als solche wahrgenommen. Die weitere Analyse des Datensatzes wird weitere Schlussfolgerungen zur Wahrnehmung spezifischer hausärztlicher Problemfelder im Kontext palliativer Versorgung und deren Optimierung erlauben.