Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PD244
DOI: 10.1055/s-0034-1374415

Welche Faktoren beeinflussen die Verordnung von Inhibitoren der Dipeptidylpeptidase 4 (DPP4I) an AOK-Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 in Hausarztpraxen im Quartal 4/2009

E Bauer 1, P Kaufmann-Kolle 1, R Krohn 1, J Szecsenyi 1, 2
  • 1AQUA – Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH, Göttingen, Deutschland
  • 2Universitätsklinikum, Heidelberg, Deutschland

Fragestellung: Im Rahmen der medizinischen Behandlung des Typ-2-Diabetes sind seit 2007 die ersten Gliptine zugelassen. Als Inhibitoren des Enzyms Dipeptidylpeptidase 4 hemmen sie den Abbau von Glucagon-like Peptide 1 (GLP-1), welches in Abhängigkeit von der oralen Glucoseaufnahme die Freisetzung von Insulin stimuliert, die Magenentleerung verzögert, das Sättingungsgefühl erhöht und die Glucagonfreisetzung hemmt. Dieser neuartige Wirkmechanismus ist für die Behandlung des Typ-2-Diabetes von besonderem Interesse. DPP4I sind zur Monotherapie nur bei erwachsenen Patienten zugelassen, bei denen der Blutzuckerspiegel durch Diät und Bewegung allein nicht ausreichend kontrolliert wird und für die Metformin aufgrund einer Kontraindikation oder Unverträglichkeit ungeeignet ist. Sofern das individuelle Therapieziel über eine Monotherapie nicht erreicht wird, können die DPP4I auch im Rahmen einer Kombinationstherapie mit bestimmten anderen Antidiabetika verwendet werden. Die DPP4I verursachen hohe Kosten und zeigen einen deutlichen Verordnungszuwachs. Ein therapeutischer Zusatznutzen ist nach derzeitigem Wissensstand für DPP4I weitgehend nicht belegt. Wegen fehlender Langzeit-/Endpunkt-Studien und Sicherheitsbedenken hinsichtlich des Risikos von Pankreasaffektionen empfiehlt die DEGAM den Einsatz von DPP4I nicht. Bisher ist kaum untersucht, welche Faktoren die Verordnung von DPP4I verursachen. Dieser Frage wird im Rahmen einer Untersuchung anhand von Routinedaten der AOK Baden-Württemberg nachgegangen.

Methode: Zur Analyse stehen umfangreiche Routinedaten des ambulanten und stationären Sektors bereit. Diese beinhalten u.a. Angaben zu Verordnungen und Diagnosen von Hausärzten bzw. Krankenhäusern an AOK-Patienten. Mittels multipler logistischer Regression wird der Einfluss verschiedener Einflussfaktoren auf die Verordnungsentscheidung untersucht.

Ergebnisse: Ergebnisse der Untersuchung bezüglich der ermittelten Einflussfaktoren werden präsentiert.