Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PD246
DOI: 10.1055/s-0034-1374417

Evaluation des Versorgungsmanagements der mhplus BKK – eine Kosten-Effektivitäts-Studie

T Schubert 1, T Vogelmann 1, D Pieper 2
  • 1mhplus BKK, Versorgung und Gesundheitsökonomie, Ludwigsburg, Deutschland
  • 2IFOM – Institut für Forschung in der Operativen Medizin, Abteilung für evidenzbasierte Versorgungsforschung, Köln, Deutschland

Hintergrund: Die Betreuung erfolgt seit Juli 2012 durch speziell ausgebildete Mitarbeiter und setzt an im Vorfeld definierter Problemlagen dieser Versicherten an. Nach dem ersten Jahr dieser telefonischen Intervention erfolgte eine Messung der Programmeffekte.

Methodik: Zur Bewertung der Interventionseffekte wurde ein prospektiv randomisiertes Studiendesign gewählt. Betrachtet wurden die Auswirkungen des Versorgungsmanagements auf die Indikatoren Versichertenzufriedenheit, Krankheitskostenveränderungen sowie definierter intermediärer Qualitätsparameter. Der Indikator Versichertenzufriedenheit wurde auf Basis eines standardisierten Befragungsbogens mittels parametrischer und nicht parametrischer Verfahren ausgewertet (n = 165/152).Der Indikator indikationsabhängige, direkte Krankheitskosten wurde mittels t-Test für unverbundene Stichproben bei winsorisierten Kostengrößen ausgewertet. Die Aussagenwurden durch Aussagen zur Rehospitalisierung mittels Odds Ratio ergänzt (n = 409/112).Für den Indikator intermediärer Qualitätsparameter wurde eine standardisierte Selbstdokumentation der Versorgungsmanager deskriptiv ausgewertet (n = 691).

Ergebnisse: Es zeigt sich, dass das mhplus-Angebot eines Versorgungsmanagements zu einer signifikanten Steigerung der Zufriedenheit der Versicherten mit ihrer Krankenkasse führt. Pro Fall zeigen sich für die Krankenkasse Kosteneinsparungen von rund 350 €. Dieses Ergebnis zeigt sich robust gegenüber Sensitivitätsanalysen, ist aber statistisch nicht signifikant. Versicherte, die im Versorgungsmanagement betreut werden, haben gegenüber Versicherte der Kontrollgruppe, nur ein halb so hohes Risiko rehospitalisiert zu werden (Odds Ratio 0,5). Dieser Wert ist statistisch signifikant zum 5%-Niveau.

Schlussfolgerung: Ein Versorgungsmanagement stellt immer eine Investition dar, welche sich bereits nach einem Jahr refinanzieren kann. Der wichtigste Ansatz für einen ökonomischen Erfolg ist die Vermeidung von erneuten Krankenhausaufenthalten.