Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PD296
DOI: 10.1055/s-0034-1374467

Weiterentwicklung des Leistungsbereichs Cholezystektomie unter Bildung von Follow-up-Indikatoren und Nutzung von GKV-Daten

G Heller 1, T Thomas 1, S Meyer 1, L Manderscheid 1, L Warming 1, T Kazmaier 1, B Broge 1, J Szecsenyi 1
  • 1AQUA – Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH, Göttingen, Deutschland

Fragestellung: Im Juli 2012 wurde das AQUA-Institut vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) mit einer Weiterentwicklung des Leistungsbereichs Cholezystektomie unter Bildung von Follow-up-Indikatoren und der Nutzung von GKV-Daten beauftragt.

Ziele des Auftrages waren u.A. (a) ein Qualitätssicherungs-Verfahren zu entwickeln, welches auch poststationäre Ereignisse betrachtet und (b) den Dokumentationsaufwand in diesem Leistungsbereich so weit wie möglich zu verringern.

Methoden: Einerseits wurden im Rahmen von Literaturrecherchen Follow-up Indikatoren identifiziert, andererseits wurden auf Basis von mehr 510.000 Datensätzen der §21-Abrechnungsdaten in explorativen Analysen Ereignisse, die auf potentiell problematische Versorgungsqualität hinweisen, herausgearbeitet.

Ergebnisse: Aus den Ergebnissen beider Vorgehensweisen 6 Follow-up-Indikatoren entwickelt. Dabei wurde ein Verfahren vorgeschlagen, welches in der akut stationären Dokumentation ganz überwiegend auf stationären Abrechnungsdaten aufbaut, aber bei einzelnen spezifischen Kodes zusätzliche Informationen abfragt, womit die Dokumentationslast in auf etwa 1% verringert wird. Im Follow-up sollen dagegen ausschließlich GKV-Daten genutzt werden, so dass keine weiteren Dokumentationen zum Zwecke der Qualitätssicherung angefertigt werden müssen. Das abgestimmte Indikatorenset besteht aus 6 Follow-up-Indikatoren: (1) Operationsbedingte Gallenwegskomplikationen innerhalb von 30 Tagen, (2) Reintervention aufgrund von Komplikationen innerhalb von 90 Tagen, (3) Eingriffsspezifische Infektionen innerhalb von 30 Tagen, (4) Interventionsbedürftige Blutungen innerhalb von 30 Tagen, (5) Weitere postoperative Komplikationen bei Cholezystektomie innerhalb von 30 bzw. 365 Tagen, (6) Sterblichkeit innerhalb von 90 Tagen.

Schlussfolgerung: Der Abschlussbericht wurde im Dezember 2012 vom G-BA abgenommen, eine zeitnahe Umsetzung bzw. Implementierung wird angestrebt.