Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PD300
DOI: 10.1055/s-0034-1374471

Methodische Aspekte eines gesundheitssystemübergreifenden Preisvergleiches zahnärztlicher Leistungen

D Klingenberger 1, U Hofmann 2, M Schneider 2
  • 1Institut der Deutschen Zahnärzte, Köln, Deutschland
  • 2BASYS, Augsburg, Deutschland

Bei der Gesundheitsversorgung in Europa bestehen je nach ökonomischer Leistungsfähigkeit, kollektiver Präferenzbildung und politischer Ausgestaltung des Gesundheitssystems beträchtliche nationale Ausgabenunterschiede. Die Unterschiede in den Gesundheitsausgaben variieren allerdings stark mit der gewählten Methodik. Während die Gesundheitsausgaben als Anteil des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bis um den Faktor 2 schwanken (Rumänien: 5,5%; Schweiz: 11%), zeigt das Konzept der Kaufkraftparitäten (KKP) eine Schwankungsbreite bis um den Faktor 7 (Rumänien: 608; Luxemburg: 4.286) (Quelle: Eurostat). Auch im Bereich der zahnmedizinischen Versorgung sind erhebliche Preisunterschiede zwischen den europäischen Staaten zu vermuten. Ausgangspunkt des länderübergreifenden Preisvergleiches zwischen sieben europäischen Ländern bilden elf zahnärztliche Behandlungsleistungen aus den Bereichen der konservierend-chirurgischen Behandlung, des Zahnersatzes sowie der Parodontalbehandlung. Um den Leistungsrahmen der zahnärztlichen Behandlungen länderübergreifend vergleichen zu können, werden die Behandlungseckpunkte über detaillierte Therapieschrittlisten definiert und entsprechenden Gebührenpositionen der nationalen Honorarverzeichnisse zugeordnet.

Aus Patientensicht ist entscheidend, wie teuer zahnärztliche Leistungen in Relation zu anderen Produkten sind bzw. wie hoch der Einkommensanteil ist, der hierfür aufgewendet werden muss. Der Preisvergleich fokussiert daher auf die Darstellung der erhobenen nationalen Preise mittels Kaufkraftparitäten und Einkommensverhältnissen. Im Vergleich nach KKP zeigt sich, dass auch im zahnmedizinischen Versorgungsbereich Preisunterschiede zwischen den europäischen Ländern bestehen, die bei einzelnen Leistungen moderat ausfallen (Faktor 2 bei der subgingivalen Kürettage sowie der Modellgussprothese), bei anderen Leistungen (Extraktionen) indes bis um den Faktor 40 schwanken. In der Betrachtung nach Einkommensverhältnissen zeigen sich geringere Unterschiede.