Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PD348
DOI: 10.1055/s-0034-1374518

„Gi-Kitas – Gesund aufwachsen in Kindertagesstätten“ – Die Qualität der Pausenverpflegung zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit – erste Ergebnisse

H Hassel 1, A Bütterich 1, M Axt-Gadermann 1
  • 1Institut für angewandte Gesundheitswissenschaften, Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg, Coburg, Deutschland

Hintergrund: Die Studie wurde mit 8 Kitas des Landkreises Coburg (540 Kinder) umgesetzt. Gesundes Aufwachsen von Kindern u. gesundes Arbeiten von päd. Fachkräften sollte durch Organisationsentwicklung gefördert werden. Die Interventionsentwicklung erfolgte partizipativ. Erzieher wurden zu Gesundheitsbeauftragten qualifiziert. Sie führten mit Kollegen u. Eltern themenbezogene Zirkel durch.

Ziel: Optimierung der Pausenverpflegung.

Intervention: Themenbezogene Gesundheitszirkel.

Evaluation: Die Ernährungssituation der Kinder wurde vor u. nach der Intervention durch Interviews mit den Leitungen, schriftlicher Befragung der Eltern u. des päd. Personals sowie Beobachtung der Pausenverpflegung „Der Pausenbrot-Check“ (1) erfasst. Rücklaufquote 73,7% (Stichprobe Kinder – T0: 171; T2: 126, päd. Fachkräfte – T0: 43; T2: 26).

Ergebnisse: Aus 8 Themen wählten 2 Interventionskitas „Ernährung“ aus. Ein ausgewogenes Frühstück bestehend aus allen 4 Bestandteilen (2) war zu T0 u. T2 bei 38% bzw. 35% der Kinder zu finden. Getränke wurden bei T0 zu 85% u. T2 zu 100% sowie Obst- u. Gemüseteller bei T0 zu 68% bzw. T2 zu 65% in den Kitas gereicht. Bei 71% (T0) bzw. 84% (T2) der Kinder war Brot in optimaler Portionsgröße, jedoch zu 81% bzw. 92% als Weiß- bzw. Mischbrot vorhanden u. zu 60% (T0 u. T2) mit Wurst belegt. Milchprodukte waren bei T0 u. T2 mit 55% bzw. 43% zu wenig integriert. Dagegen ist die Zufriedenheit der päd. Fachkräfte mit der Ernährungssituation von 75% (T0) auf 88% (T2) gestiegen.

Diskussion: Die Wahrnehmung der päd. Fachkräfte bzgl. der Ernährungssituation hat sich trotz widersprüchlicher Ergebnisse verbessert. Dies kann an der besseren Zusammenarbeit mit Eltern u. Kommune, den bereitgestellten Getränken sowie den Obst- u. Gemüsetellern liegen. Der Verzehr von Vollkorn- u. Milchprodukten muss gefördert werden. Obwohl die Ergebnisse des Pausenbrotchecks nicht zufriedenstellend sind, sehen 6 von 8 Kitas nicht die Notwendigkeit, Ernährung zu thematisieren.