Z Geburtshilfe Neonatol 2014; 218 - P11
DOI: 10.1055/s-0034-1375720

Verhinderung der postpartalen Hysterektomie durch Bakri-Ballon-Katheter Einlage und gleichzeitiger Embolisation

J Maier 1, J Fischer 1, R Klamroth 1, R Hage 1, L Hellmeyer 1
  • 1Gynäkologie und Geburtshilfe, Vivantes Klinikum im Friedrichshain

Hintergrund: Die Inzidenz einer schweren lebensbedrohlichen peripartalen Blutung beträgt ca. 1:1000. Dieses Ereignis ist zusammen mit thrombembolischen Komplikationen hauptursächlich für mütterliche Todesfälle.

Fallbericht:

Bei einer anamnestisch gesunden 39-jährigen 4. Gravida 2. Para wurde wegen Geburtsstillstandes in der Eröffnungsperiode, pathologischem CTG und grünem Fruchtwasser die sekundäre Sectio in Spinalanästhesie durchgeführt (Junge, 3040 g, Apgar 9/10/10, NA pH 7,20). Unauffälliger OP Verlauf. Bei positivem Schockindex, Atonie und sonographisch nachweisbaren Koageln im Bauchraum wird eine Revisions-OP in ITN durchgeführt (intraoperativer Hb 5 g/dl). Neben Koageln zeigt sich ein parametranes Hämatom bei Blutung aus der Uterotomie bei gleichzeitiger Atonie. Parallel erfolgte die Gabe von Nalador, Erythrozytenkonzentraten, Tranexamsäure und Fibrinogen. Die Patientin war zeitweise katecholaminpflichtig. Es wurde zunächst auf eine Hysterektomie verzichtet und ein Bakri-Katheter eingelegt. Anschließend erfolgte die Embolisation des linken Arteria uterina Astes mit 22 Coils. Insgesamt wurden intraoperativ 6 EKs, 4 FFPs, 2 g Tranexamsäure, 4 g Fibrinogen, sowie 1000 mg PPSB verwendet. Postoperativ wurde die Patientin kurz intensivmedizinisch betreut. Die Patientin konnte am 7. Postoperativen Tag entlassen werden.

Schlussfolgerung:

Die Stabilisation einer anhaltend atonischen Blutung mit Bakri-Ballon ließ das mit einem doch sehr erhöhtem logistischen Aufwand verbundenen Verfahren der Embolisation zu und führte zum Erhalt des Uterus.