Fragestellung:
Das Ziel der Untersuchung ist die Verbesserung der Therapie akuter postoperativer
Schmerzen nach Sectio caesarea. Hierfür wird der Einfluss eines intraoperativ applizierten
Lokalanästhetikums (Ropivacain) auf unterschiedlichen objektiven und subjektiven Parameter
untersucht. Für diese Evaluation wurde das QUIPS-System (Qualitätsverbesserung in der postoperative Schmerztherapie) angewendet.
Methodik:
Im Untersuchungszeitraum 04/12 – 05/13 wurden alle Patientinnen nach Sectio caesarea
eingeschlossen. Ab 11/12 wurde die Wundrandinfiltration mit einer 0,75% Ropivacain-Lösung
als standard of procedure eingeführt. Diese Patientinnen bildeten die Studiengruppe
(n = 111). Als Kontrollgruppe dienten die vor Einführung der Intervention behandelten
Patienten (n = 117). Die Datenerfassung erfolgte mittels eines validierten Fragebogens
sowie eines Datenerhebungsbogen. Hier wurden sowohl subjektive als auch objektive
Daten zum Schmerzmanagement erhoben (z.B. maximaler Schmerz seit OP, Patientenzufriedenheit,
Schmerzmittelbedarf, etc). Mittels QUIPS konnte außerdem ein externer Vergleich mit
anderen Kliniken in Deutschland erfolgen.
Ergebnisse:
Die Responderquote lag bei 95%. Dabei zeigte sich, dass die Sectio im Vergleich zu
anderen gynäkologischen Operationen schmerzintensiver ist. Relevante Risikofaktoren
für die Entwicklung von stärkeren postoperativen Schmerzen waren die Notwendigkeit
einer Drainage, Mangel an Patient-kontrollierte Schmerzmediaktion, und das Alter,
u.a. In der vorliegenden Untersuchung konnte eine signifikante Reduktion der Schmerzintensität
(p < 0,05) (gemessen mittels „numeric rating scale“ (NRS)) in der Studiengruppe gegenüber
der Kontrollgruppe gezeigt werden. Eine eindeutige Verbesserung im interklinischen
Ranking konnte ebenfalls beobachtet werden. Ebenfalls konnte eine Reduktion der Schmerzen
bei der Deambulation und Mobiliasation beobachtet werden.
Schlussfolgerung:
Der frühe postoperative Verlauf nach Sectio caesarea ist mit einem im Vergleich zu
anderen gynäkologischen Operationen sehr großen Schmerzerleben verbunden. QUIPS scheint
ein adäquates und von den Patienten gut akzeptiertes System zur Erfassung der postoperativen
Schmerzen. Die Wundrandinfiltration am Ende der Sectio caesarea verringert das subjektive
postoperative Schmerzerleben der Patientinnen.