Z Gastroenterol 2014; 52 - KG008
DOI: 10.1055/s-0034-1386030

Hohe Effektivität von Pylera® in der Therapie der Helicobacter pylori Infektion: erste Erfahrungen in einer multikulturellen Metropolregion

S Miehlke 1, B Reinhold 1, T Günther 2, S Schröder 2
  • 1Magen-Darm-Zentrum, Facharztzentrum Eppendorf, Hamburg, Germany
  • 2Institut für Pathologie, Labor Lademannbogen, Hamburg, Germany

Hintergrund & Ziel: Aktuelle europäische Leitlinien empfehlen die Wismut-Quadrupeltherapie in der Zweitlinien- bzw. Erstlinientherapie der H. pylori Infektion in Abhängigkeit der zu erwartenden Clarithromycinresistenz in der Population. Wir berichten über erste Erfahrungen mit der seit 1/2013 zugelassenen Wismut-Quadrupeltherapie (Pylera®) im Praxisalltag.

Methodik: Retrospektive Analyse von prospektiv dokumentierten H. pylori-positiven Patienten, die seit 1/2013 mit Pylera behandelt wurden. Alle Patienten wurden anhand eines standardisierten Flyers über die Therapie aufgeklärt. Die Patienten wurden aktiv nachverfolgt, die Therapiekontrolle erfolgte mittels C13-Harnstoffatemtest oder Histololgie.

Ergebnisse: Bis 3/2014 wurde bei 50 Patienten eine Therapie mit Pylera® verordnet. Die Mehrheit der Patienten hatten in der Vorgeschichte ein (n = 24) bzw. >/= 2 (n = 25) Therapieversagen. 35 Patienten (70%) hatten einen ausländischen Hintergrund (mediterran, osteuropäisch, westeuropäisch, orientalisch, zentralasiatisch). 3 Patienten (6%) haben die Therapie nach 3, 4 und 7 Tagen wegen Nebenwirkungen abgebrochen (Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen). Bei 2 dieser Patienten wurde ein Atemtest durchgeführt, der positiv ausfiel. Bis dato sind im fortlaufenden Protokoll 35 Patienten zum Atemtest erschienen, der bei allen negativ ausfiel (92% mod. ITT). 5 Patienten werden in Kürze zur Kontrolle erwartet, 7 Patienten haben sich der Nachbeobachtung entzogen.

Schlussfolgerung: Unser ersten Erfahrungen deuten auf eine hohe Effektivität von Pylera® in der Zweitlinien- und Reservetherapie der H. pylori Infektion unabhängig vom geographischen Hintergrund der Patienten.