Gesundheitswesen 2014; 76 - A28
DOI: 10.1055/s-0034-1386878

Gi-Kitas – Gesund aufwachsen in Kindertagesstätten – Kann die Lebensqualität des pädagogischen Personals durch betriebliche Gesundheitsförderung in der Kita gefördert werden?

AY Bütterich 1, M Axt-Gadermann 1, H Hassel 1
  • 1Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg, Coburg

Einleitung/Hintergrund: Die dreijährige Studie „Gi-Kitas“, die mit 8 Kitas des Landkreises Coburg (540 Kinder, 64 pädagogische Fachkräfte) umgesetzt wird, verwirklicht Partizipation im Sinne des Settingansatzes (1), indem das pädagogische Personal und die Eltern bei der Interventionsentwicklung einbezogen werden. Das Hauptziel, gesundes Aufwachsen von Kindern zu fördern, wird mithilfe dreier Strategien realisiert: Optimierung der Gesundheitsförderungsangebote für Kinder, Gestaltung des Kita-Umfeldes und die Strategie der Entwicklung gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen für das Personal, die im Folgenden beleuchtet wird.

Methodik: Die Intervention erfolgte in partizipativen Gesundheitszirkeln zu den Themen „Wohlfühlen in der Kita“, „Gesundheitsförderung (Ernährung, Bewegung, Entspannung)“, „Belastungen und Ressourcen“, „Teamarbeit“, „Zusammenarbeit mit Eltern und Kommune“ sowie „Sozialraumanalyse“. Hierbei erarbeiteten die pädagogischen Fachkräfte erst Bestandsaufnahmen und entwickelten anschließend Visionen und Maßnahmenpläne für die jeweiligen Kitas.

Evaluiert wurde die Lebensqualität des pädagogischen Personals vor und nach der Intervention durch eine schriftliche Befragung (Rücklaufquote 90,3% T0 n = 62; T2 n = 56).

Ergebnisse: Alle 8 Kitas wählten das Thema „Wohlfühlen in der Kita“ sowie „Zusammenarbeit im Team“ und 6 von 8 Kitas „Belastungen und Ressourcen“ für die Intervention aus. Die Beurteilung der eigenen Gesundheit erhöhte sich bei den pädagogischen Fachkräften von T0 67,7% zu T2 auf 70,4% zusammenfassend für die Kategorien „gut“ bzw. „befriedigend“. Bei T0 beurteilten 40,3% ihre derzeitige Lebenssituation als gut, bei T2 dagegen 51,8%. Bezogen auf das Glücksempfinden gaben 90,2% (T0) an, dass sie im Leben sehr glücklich bzw. eher glücklich sind, wohingegen die Betrachtung zu T2 bei 92,5% lag.

Diskussion/Schlussfolgerung: Die Lebensqualität in Bezug auf die eigene Gesundheit, das Glücksgefühl und das Wohlbefinden der pädagogischen Fachkräfte hat sich durch die Gi-Kitas-Intervention leicht erhöht. Dies kann an der verbesserten Kommunikation innerhalb des Teams, den erlernten Work-Life-Balance-Strategien bzw. der besseren Zusammenarbeit mit Eltern u. Kommune liegen. Um höhere Effekte im Bereich Gesundheit und Wohlbefinden erzielen zu können, müsste die betriebliche Gesundheitsförderung in Kitas noch stärker mit der Sozialraumanalyse und der Zusammenarbeit mit Eltern und Kommune verzahnt werden. Dadurch könnte eine nachhaltige Verbesserung der Arbeitsbedingungen für das pädagogische Personal gewährleistet werden.