Gesundheitswesen 2014; 76 - A29
DOI: 10.1055/s-0034-1386879

Gesundheit gemeinsam fördern, Lebenswelten berücksichtigen. Partizipation als Schlüssel für bedarfsgerechte und akzeptierte Projekte

AY Bütterich 1, T Fleuren 1, H Hassel 1
  • 1Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg, Coburg

Hintergrund: Moderne Gesellschaften stellen für die Gesundheitsförderung und Prävention neue Herausforderungen dar. Permanente Verfügbarkeit in der Arbeits- und Lebenswelt, wird durch die zunehmende Digitalisierung immer mehr zur Selbstverständlichkeit. Besonders in der Arbeitswelt, durch die Entgrenzung der Erwerbstätigkeit, fehlen häufig Rückzugsräume [1]. Eine solche Beanspruchung kann sehr belastend sein und sich negativ auf den Gesundheitszustand auswirken. Auf der anderen Seite sehen sich ältere Menschen gerade in strukturschwächeren Regionen durch schwindende soziale Netzwerke und schlechte Versorgungsstrukturen auf sich allein gestellt. Die Herausforderung für die Gesundheitsförderung und Prävention besteht darin, die unterschiedlichen Lebenswelten ausreichend zu berücksichtigen, um bedarfsgerechte, akzeptierte und nachhaltige Angebote zu konzipieren. In der Praxis dienen in den Gesundheitswissenschaften allgemein anerkannte Grundsätze und Qualitätskriterien als Strukturierungs- und Umsetzungshilfe für Projekte guter Praxis. Sie greifen den Grundsatz auf, konkrete Projekte immer auch an der Alltagswirklichkeit der Zielgruppen auszurichten [2]. Durch eine aktive Partizipation der Zielgruppen bei der Entwicklung und Evaluation von Projekten kann dies gelingen.

Ziel: Die Qualität von Projekten zur Gesundheitsförderung und Prävention sind aus der Theorie heraus an bestimmte Bedingungen geknüpft [2]. Ein Merkmal von Projekten guter Praxis ist, die Zielgruppe in die Planung und Durchführung von Projekten einzubeziehen.

In dem Workshop werden anhand von 3 Projektbeispielen unterschiedliche Strategien aufgezeigt, wie eine Partizipation der Zielgruppe gelingen kann, um akzeptierte und bedarfsgerechte Projekte und Maßnahmen zu gestalten und wie sie nachhaltig, in der jeweiligen Lebenswelt der Zielgruppe, verankert werden können.

Darauf aufbauend werden mit den Teilnehmern in zwei Diskussionsrunden praxistaugliche Strategien für die Beteiligung von Zielgruppen bei der Planung und Durchführung von Projekten erarbeitet.