Gesundheitswesen 2014; 76 - A84
DOI: 10.1055/s-0034-1386934

Schulung von Patienten mit Psoriasis – Evaluation eines standardisierten Programmes

H Kling 1, J Jahn 1, V Caelius 1, W Uter 2, M Sticherling 1
  • 1Hautklinik, Universitätsklinikum Erlangen, Psoriasiszentrum, Erlangen
  • 2Institut für Medizininformatik, Biometrie und Epidemiologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen

Chronische Erkrankungen können einen großen Einfluss auf den physischen Zustand wie auch die Lebensqualität der Betroffenen haben. Neben einer effizienten Behandlung ist der Umgang der Patienten mit der Erkrankung ein wesentlicher Aspekt, der professioneller Unterstützung bedarf.

Standardisierte Trainingsprogramme, die klinische, pathogenetische wie auch psychologische Aspekte einer Erkrankung erfassen, sind für die atopische Dermatitis gut etabliert, bisher jedoch für die Psoriasis nicht verfügbar. Daher wurde eine modular aufgebaute Schulung aus fünf Tagen mit jeweils 2,5h pro Tag evaluiert, die medizinische, psychologische, diätetische und therapeutische Aspekte abdeckt. Dabei wurden dermatologische (PASI, DLQI) und psychologische Parameter (Resilienz, Selbsterwartung, Verhalten und Krankheitswissen) erfasst. Patienten ohne ein solches Training dienten als Kontrollgruppe. Während sich der PASI durch die Schulung nur leicht verbesserte, zeigte der DLQI eine statistisch signifikante Besserung von acht auf vier Punkte. Damit konnten in diesem Schulungsformat signifikante Effekte eines standardisierten Schulungsprogrammes für Patienten mit Psoriasis nachgewiesen werden, die sowohl die Compliance während einer medikamentösen Therapie als auch die ausgewogene Zusammenarbeit zwischen Patienten und Arzt verbessern. Andere Schulungsformate, die mit persönlicher Anwesenheit oder elektronisch erfolgen, sollten mit dieser modularen Schulung hinsichtlich ihrer Wirksamkeit kontrolliert verglichen werden.