Gesundheitswesen 2014; 76 - A108
DOI: 10.1055/s-0034-1386958

Routinedaten im Gesundheitswesen – Ein Überblick

D Matusiewicz 1, H Gothe 2, P Ihle 3, E Swart 4
  • 1Universität Duisburg-Essen, Essen
  • 2UMIT, Hall i.T.
  • 3Universität zu Köln, Köln
  • 4Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Magdeburg

Die Nutzung von Routinedaten im Gesundheitswesen hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Mittlerweile beschäftigen sich die unterschiedlichsten Fachdisziplinen mit Routinedaten; ihr Einsatzspektrum reicht von der Versorgungsforschung über gesundheitsökonomische Analysen bis hin zur Verwendung für Modellierungen im Medical Decision Making und Health Technology Assessment. Auch vom Gesetzgeber wurde die Bedeutung dieser Datenquellen für die Evaluation und Steuerung unseres Gesundheitssystems erkannt. Die verschiedenen Quellen von Routinedaten von Sozialversicherungsträgern und anderen Dateneignern werden dargestellt und hinsichtlich ihrer Validität und Aussagefähigkeit analysiert. Des Weiteren werden typische Auswerteansätze und Fragestellungen behandelt sowie für die Sekundärdatenanalyse typische Methoden vorgestellt. Der Beitrag gibt einen umfassenden Überblick über die aktuelle Diskussion zu Routinedaten im Gesundheitswesen. Es setzt werden Standards für den grundsätzlichen Umgang mit Sozialdaten aufgezeigt und daraus Empfehlungen für die Bearbeitung konkreter Fragestellungen abgeleitet. Der Beitrag zeigt auf, wie sich wichtige Erkenntnisse für die Gesundheitsberichterstattung sowie die Versorgungsplanung und -steuerung aus Routinedaten entwickeln lassen.