Gesundheitswesen 2014; 76 - A203
DOI: 10.1055/s-0034-1387053

Melanozytäre Naevi als Melanomrisikofaktor: Wie zuverlässig sind Selbstzählungen?

W Uter 1, C Fießler 1, A Pfahlberg 1, J Li 1, O Gefeller 1
  • 1Friedrich-Alexander Universität Erlangen/Nürnberg, Erlangen

Hintergrund: Die Anzahl der melanozytären Naevi ist einer der Hauptrisikofaktoren für das maligne Melanom. Um Personen mit erhöhtem Melanomrisiko für gezielte Hautkrebsscreenings zu identifizieren kann die Naevusselbstzählung eine nützliche und hilfreiche Methode darstellen. In dieser Studie sollte die Übereinstimmung zwischen Selbst- und Fremdzählung (durch geschulte Untersucher) beurteilt werden.

Methoden: Im Rahmen einer Querschnittsstudie zählten Studenten (n = 1804) ihre Naevi an den Armen und füllten zusätzlich einen Fragebogen zu weiteren Risikofaktoren wie Hauttyp, Haarfarbe und Sommersprossendichte aus. Zum Vergleich wurde zusätzlich die Naevizahl durch speziell geschulte Untersucher erhoben. Als Maß für die Übereinstimmung wurde die relative Differenz zwischen beiden Zählungen berechnet.

Ergebnisse: Insgesamt ergab sich nur eine moderate Übereinstimmung zwischen den gezählten Naevi, wobei Studenten im Schnitt 14 Prozent mehr Naevi zählten als die Untersucher. Bei Teilnehmern mit hellem Hauttyp (Fitzpatrick I oder II) war die Differenz signifikant größer als bei Personen mit dunklerer Haut.

Diskussion: Aufgrund der beobachteten Abweichungen geben Selbstzählungen nur eine ungefähre Abschätzung der Naevizahl wider und sollten insbesondere bei hellhäutigen Personen durch andere Methoden zur Risikoeinschätzung ergänzt werden.