Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Endo01_16
DOI: 10.1055/s-0034-1387967

Keine Korrelation uteriner und peripherer natürlicher Killerzellen bei Patientinnen mit habituellen Aborten und Implantationsversagen

V Holschbach 1, B Toth 1, RJ Kuon 2, T Goeggl 1, C Franz 1, T Strowitzki 1, V Daniel 3, M Weber 4, U Markert 4
  • 1Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Abt. für Gynäkologische Endokrinologie und Fertilitätsstörungen, Heidelberg, Germany
  • 2Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Heidelberg, Germany
  • 3Institut für Immunologie der Universität Heidelberg, Abteilung für Transplantationsimmunologie, Heidelberg, Germany
  • 4Universitätsfrauenklinik Jena, Plazentalabor, Jena, Germany

Fragestellung: Natürliche Killerzellen erlangen als diagnostischer Marker bei Patientinnen mit habituellen Aborten (RM) und Implantationsversagen (RIF) eine zunehmende Bedeutung. Zahlreiche Studien belegen eine Assoziation erhöhter uteriner (uNK) oder peripherer Killerzellen (pNK) mit Fertilitätsstörungen. Ob der periphere NK-Zell-Befund tatsächlich mit der Konzentration uteriner NK-Zellen korreliert, wurde untersucht.

Methodik: Mithilfe der FACS-Analyse (CD16+ CD 56+) wurde bei Patientinnen mit habituellen Aborten (N = 40) oder Implantationsversagen (N = 25) die Konzentration peripherer natürlicher Killerzellen gemessen. Die Dichte uteriner NK-Zellen wurde im Studienkollektiv aus einer Endometriumbiopsie immunhistochemisch (CD56+, Gegenfärbung mit HE) bestimmt.

Die statistische Auswertung erfolgte mithilfe von SPSS für Windows (Signifikanzniveau p < 0,05). Die Ergebnisse werden als Mittelwert ± Standardabweichung (Minimum-Maximum) angegeben.

Ergebnis: Die durchschnittliche Dichte uteriner NK-Zellen lag bei 196,0 ± 227,6 (29 – 1109)/mm2, die der peripheren NK-Zellen bei 226,4 ± 226,4 (66 – 1267)/ml. Abortpatientinnen zeigten tendenziell höhere uNK- (208,5 ± 249,4) und pNK-Level (250,7 ± 214,7) im Vergleich zu Patientinnen mit Implantationsversagen (uNK 191,0 ± 186,4; pNK: 195,1 ± 91,2), Signifikanz wurde nicht erreicht. Insgesamt waren die uterinen NK-Zellen bei 22 von 67 (32,8%) Patientinnen erhöht und die peripheren NK-Zellen bei 15 von 67 (22,4%). Bei nur 5 Patientinnen waren sowohl uterine als auch periphere natürliche Killerzellen erhöht. Zwischen uNK- und pNK-Zellen bestand keine Korrelation.

Schlussfolgerung: In unserem Studienkollektiv zeigte sich keine Korrelation zwischen den uterinen und peripheren natürlichen Killerzellen. Obwohl die Abortpatientinnen höhere pNK- und uNK-Spiegel zeigten als die RIF-Patientinnen, konnte keine Signifikanz erreicht werden. Weitere Studien, insbesondere mit größerer Fallzahl könnten helfen, die pathophysiologische Rolle der NK-Zellen bei habituellen Aborten und Implantationsversagen aufzuklären.