Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Geb03_02
DOI: 10.1055/s-0034-1388064

Assoziation des mi RNA Cluster 371-3 mit der Trophoblastmigration

M Schönleben 1, U Markert 2, D Morales Prieto 2, E Schleußner 1, T Groten 1
  • 1Universitätsklinikum – Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Abteilung Geburtshilfe, Jena, Germany
  • 2Universitätsklinikum – Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Abteilung Geburtshilfe – Placentalabor, Jena, Germany

Fragestellung: Die Bedeutung von micro RNA (miR) für die Regulation der Proteinexpression ist seit einigen Jahren zunehmend Gegenstand der molekularbiologischen Forschung. Diese kleinsten RNA Moleküle sind hochspezifisch und regulieren die Translation von bereits transkribierter RNA. Das miR Cluster 371 – 3 ist vor allem in der Plazenta exprimiert. Seine Funktion ist die Regulation von Zellproliferation und – apoptose. Dabei beeinflusst es u.a. die Expression von TGFBRII und E-Cadherin und die Fähigkeit der Zellen epitheliale-mesenchymale-Transition, eine Voraussetzung für Migration und Invasion von epithelialen Zellen, zu durchlaufen. Daten aus unserer Arbeitsgruppe konnten zeigen, der miR-371 – 3 Cluster in JEG-3 Zellen, die als Modell für zytotrophoblastäre ortsständige Zellen gelten stark, hingegen in HTR-8 Zellen, dem Modell für invasive Trophoblastzellen, nicht exprimiert wird. Wir haben untersucht, ob die Suppression des miR 371 – 3 Cluster in JEG-3 Zellen, deren proliferative und invasive Kapazität beeinflusst.

Methoden: Die Expression des miR Cluster 371 – 3 wurde in JEG-3 Zellen mittels siRNA unterdrückt und ihre invasiven und proliferativen Eigenschaften untersucht.

Ergebnisse: Die Ausschaltung von miR 371 – 3 führte zu einer deutlichen Zunahme der Proliferation und der Transmigratin. In Westerblot-Analysen konnten wir gleichzeitig eine Zunahme der Expression des TGFBRII und eine Abnahme von E-Cadherin nachweisen.

Schlussfolgerung: Unsere Daten zeigen die Bedeutung der miR 371 – 3 Cluster für die Invasivität und Proliferation von Trophoblastzellen. Diese micro RNA könnte deshalb auch für der Pathogenese von mit verminderter Trophoblastinvasion und -proliferation einhergehenden Schwangerschaftserkrankungen, wie der Präeklampsie und der Wachstumsretardierung, von Bedeutung sein.