Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Geb03_04
DOI: 10.1055/s-0034-1388066

ET-1, ADMA und SDMA in Schwangerschaften mit Antiphospholipidsyndrom und Systemischen Lupus erythematodes

K Mayer-Pickel 1, V Kolovetsiou-Kreiner 2, M Mörtl 3, D Schlembach 4, J Haas 2, U Lang 2, M Cervar-Zivkovic 2
  • 1Universitätsfrauenklinik Graz, Geburtshilfe, Graz, Austria
  • 2Universitätsklinik Graz, Klinik für Geburtshilfe, Graz, Austria
  • 3Klinikum am Wörthersee, Geburtshilfe, Klagenfurt, Austria
  • 4Universitätsklinikum – Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Abteilung Frauenheilkunde, Jena, Germany

Fragestellung: Geburtshilfliche Komplikationen bei Frauen mit Antiphospholipid Syndrom (APS) und Systemischem Lupus erythematodes (SLE) sind unter anderem auf eine Endotheldysfunktion zurückzuführen. Das Ziel dieser Studie ist der Nachweis serologischer Veränderungen von Endothelin-1 (ET-1), Asymmetrischem Dimethylarginin (ADMA) und Symmetrischem Dimethylarginin (SDMA) in Schwangerschaften mit APS und SLE.

Methodik: Serumkonzentrationen von ET-1, ADMA und SDMA wurden bei 21 Frauen mit APS/SLE im Verlauf der Schwangerschaft gemessen. Als Kontrollgruppen dienten gesunde Schwangere (n = 58), Schwangerschaften mit chronischem Hypertonus (n = 15) und präeklamptische Schwangerschaften (n = 43). Die Messungen wurden alle 4 Wochen mit Elisa-Kits durchgeführt; für eine Analyse des Verlaufs während der Schwangerschaft wurden 3 Zeitgruppen gebildet (12 – 23 Schwangerschaftswoche/SSW, 24 – 35 SSW und 36 – 41 SSW). Alle Werte werden als Mittelwerte ± Standardabweichung angegeben. Die statistische Auswertung erfolgte mit ANOVA und Kruskal-Wallis-Test. P < 0, 05 ist statistisch signifikant.

Ergebnis: Schwangerschaften mit APS/SLE zeigten höhere Mittelwerte von ET-1 (1,97fmol/l ± 2,76), ADMA (0,63 µmol/l ± 0,35) and SDMA (0,67 µmol/l ± 0,58) als gesunde Kontrollen (ET-1 0,85 fmol/l ± 1,5, ADMA 0,39 µmol/l ± 0,1, SDMA 0,40 µmol/l ± 0,17), Schwangerschaften mit chronischem Hypertonus (ET-1: 0,79 fmol/l ± 0,6, ADMA 0,45 µmol/l ± 0,09, SDMA 0,47 µmol/l ± 0,11) und präeklamptische Schwangerschaften (ET-1: 1,53 fmol/l ± 2,58, ADMA 0,45 µmol/l ± 0,13, SDMA 0,49 µmol/l ± 0,17) (p = 0,000).

Schlussfolgerung: Die erhöhten Werte von ET-1, ADMA und SDMA bestätigen die Theorie einer endothelialen Dysfunktion als mögliche Ursache geburtshilflicher Komplikationen in Schwangerschaften mit APS/SLE. Diese Frauen sollten daher über ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen aufgeklärt werden.