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DOI: 10.1055/s-0034-1388083
Plazentare Expression angiogener und antiangiogener Faktoren bei Patientinnen mit late-onset Präeklampsie: Vergleich mit gesunden Schwangeren
Hintergrund: Die zirkulierende Serumkonzentration von löslicher fms-like Tyrosinkinase-1 (sFlt-1) und plazentarem Wachstumsfaktor (PlGF) ist bei Schwangeren mit Plazentadysfunktion, wie Präeklampsie (PE) oder intrauteriner Wachstumsretardierung (IUGR), verändert. Der in der klinischen Routine angewendete sFlt-1/PlGF-Quotient ist für spät einsetzende PE ungenau.
Hypothese: Diese Studie vergleicht die plazentare Expression dieser Faktoren mit dem sFlt-1/PlGF-Quotienten im mütterlichen Blut bei Patientinnen mit spät einsetzender PE. Es wird vermutet, dass die plazentare Expression das klinische Bild nur ungenügend erklären kann.
Methoden: Es wurden Proben von je 6 Patientinnen mit spät einsetzender PE und gesunden Kontrollplazenten (GA > 37. SSW) mittels RT-PCR auf die Expression von sFlt, PlGF, vaskulärem Wachstumsfaktor A (VEGF-A), VEGF-Rezeptor 1 (Flt-1) und 2 (Flk) untersucht. Die Seren wurden mittels ELISA auf sFlt-1 und PlGF getestet.
Ergebnisse: Aufgrund einer hohen Streuung der Werte bei den Patientinnen mit Präeklampsie war der sFlt/PlGF-Quotient im Serum nicht signifikant von dem der Kontrollpatientinnen zu unterscheiden. Die Expression von sFlt und Flt1 in der Plazenta war in der späten PE-Gruppe signifikant erhöht. sFlt-1 war durchschnittlich 3-mal höher reguliert als in der Kontrollgruppe. Ähnliche Ergebnisse waren bei Flt-1 sichtbar. Bei allen anderen Faktoren war kein signifikanter Unterschied feststellbar. Während in der Kontrollgruppe keine Korrelation zwischen dem sFlt-1/PlGF-Quotient im Serum und der Expression in der Plazenta festgestellt werden konnte, korrelierten die Werte bei Patientinnen mit late-onset PE.
Zusammenfassung: Die erhöhte sFlt-1-Expression bei spät einsetzender PE verdeutlicht die plazentare Komponente der oft als „mütterliche Präeklampsie“ angesehenen Unterform der Präeklampsie. Weitere Untersuchungen müssen die Ursache der hohen Variabilität der Serumwerte des sFlt-1/PlGF-Quotienten klären.