Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Geb05_12
DOI: 10.1055/s-0034-1388112

Erhöhte Pulsatilität der A. umbilicalis bei Feten mit Trisomie 21 im späten zweiten und dritten Trimenon

A Flöck 1, IM Remig 1, A Mueller 2, J Nadal 3, C Berg 1, 4, U Gembruch 1, A Geipel 1
  • 1Universitäts-Frauenklinik, Abt. für Geburtshilfe und pränatale Medizin, Bonn, Germany
  • 2Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Institut für Pathologie, Bonn, Germany
  • 3Institut für Medizinische Biometrie, Informatik und Epidemiologie, Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn, Germany
  • 4Frauenklinik, Universität Köln, Abteilung für Pränatale Medizin und Gynäkologischen Ultraschall, Köln, Germany

Zielsetzung: Die Studie untersucht Dopplerbefunde der A. umbilicalis bei Feten mit isolierter und nicht-isolierter Trisomie 21 (T21) im zweiten und dritten Trimenon und korreliert diese mit Dopplerbefunden der Aae. uterinae und der plazentaren Histologie.

Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Analyse des Pulsatilitäts Index (PI) der A. umbilicalis von 281 Feten mit T21. Unterschieden wurde zwischen isolierter T21 (Gruppe I, n = 157, 55,9%) und nicht-isolierter T21 (Gruppe II, n = 124, 44,1%), letztere beinhaltete Feten mit assoziierten Fehlbildungen oder Wachstumsretardierung. Es wurden 5 Untersuchungszeitpunkte beurteilt: A: < 19+6 SSW, B: 20+0 – 24+6 SSW, C: 25+0 – 29+6 SSW, D: 30+0 – 34+6 SSW und E > 35+0 SSW. Die Ergebnisse wurden mit Dopplern der Aae. uterinae und der Plazentahistologie korreliert.

Ergebnisse: In 146/281 (52,0%) Fällen war mindestens eine Messung der A. umbilicalis pathologisch. Die Häufigkeit abnormer Befunde über der 95. Perzentile nahm in beiden Gruppen signifikant mit dem Gestationsalter zu (Zeitpunkt A 36,3% vs. Zeitpunkt E 70%, p < 0,0001). Es gab weder Unterschiede der abnormen umbilicalen PI-Werte zwischen isolierter und nicht-isolierter T21 (47,6% versus 55,4%), noch einen Zusammenhang zu uterinen Dopplern oder der Plazentahistologie.

Diskussion: Erhöhte PI-Werte der A. umbilicalis sind ein häufiger Befund bei Feten mit T21 im späten zweiten oder dritten Trimenon. Diese treten unabhängig von Wachstumsrestriktion, Fehlbildungen oder typischen Zeichen einer Plazentainsuffizienz auf.