Intrapartaler Ultraschall zur Objektivierung der kindlichen Schulter-Einstellung

Fragestellung: Die vaginal-operative Entbindung ist ein wesentlicher Risikofaktor für das Eintreten einer Schulterdystokie. Dabei wird der hohe Schultergeradstand vermutlich nicht durch den Eingriff selbst herbeigeführt, sondern lag eher unmittelbar vor vaginal-operativer Entbindung bereits vor.

Im Gegensatz zum intrapartalen Ultraschall mit translabialem-perinealem Zugang zur Objektivierung des Tiefertretens des fetalen Köpfchen bei Entbindung, verwenden wir hierfür den transabdominalen Zugang, direkt über der mütterlichen Symphyse, zur Objektivierung der Einstellung der kindlichen Schulter in der Pressperiode.

Zur Evaluation der Realisierbarkeit dieser Methode wurden über drei Monate alle in der Austreibungsperiode ab einem Höhenstand von +/- 0 durchgeführten Ultraschalluntersuchungen hinsichtlich Indikation und Geburtsmodus ausgewertet.

Methodik: Es erfolgte während der Austreibungsperiode wie oben aufgeführt, die sonographische Darstellung folgender Strukturen: Schultergürtel, fetaler Humeruskopf/Humerus längs, falls dieser im Sektor 10 – 2 Uhr zur Symphyse darstellbar war, Abstand zu dieser in cm, Verlauf der Wirbelsäule, Darstellung des Nackens bzw. der Orbitae. Nur Untersuchungen mit Darstellung aller Strukturen wurden hier ausgewertet.

Ergebnis: Während 9 Geburten gelang die vollständige Darstellung der genannten Strukturen und damit die sonographische Objektivierung der Einstellung der fetalen Schulter und entsprach in allen Fällen dem weiteren Verlauf der Geburt (vaginal vs. abdominal).

Schlussfolgerung: Die Sonografie in der Austreibungsphase kann dem Geburtshelfer wertvolle Hilfestellung liefern. Die Objektivierung der Einstellung der kindlichen Schulter könnte einen wichtigen Informationsgewinn über den zu erwartenden Geburtsmodus darstellen.