Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Geb06_08
DOI: 10.1055/s-0034-1388125

Analgesie sub partu: Vergleich der Patienten-kontrollierten (PCA) PDA und i.v. Remifentanyl PCA

M Hamann 1, B Kuschel 1, J Ortiz 1, S Lobmaier 1, KTM Schneider 1, H Fink 2, M Wasmeier 2
  • 1Frauenklinik am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, München, Germany
  • 2Klinik für Anaesthesiologie am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, München, Germany

Einleitung: Schmerzbekämpfung unter der Geburt ist eine der wichtigsten Fragen für die Gebärende. In vielen Kliniken werden Patienten-kontrollierte Analgesien (PCA) verwendet. Eine neuere Methode ist die i.v. PCA mit Remifentanyl. In dieser retrospektiven Analyse wurde das Outcome bei Patientinnen mit i.v. Remifentanyl-PCA vs. patientenkontrollierte PDA bzw. ohne PCA verglichen.

Methodik: Retrospektive Analyse von 876 Geburten ab 37+0 SSW hinsichtlich fetalem Outcome (arterieller Nabelschnur pH, APGAR), Geburtsverlauf und Häufigkeit von vaginal-operativen Entbindungen bzw. sekundären Sectios.

Ergebnis: Insgesamt 876 Frauen wurden in die Analyse einbezogen. 535 (61,2%) waren erstgebärend.

632 (72,1%) Kinder wurden spontan, 69 (7,9%) vaginal-operativ und 175 (20,0%) per sekundärer Sectio geboren. 363 (41,4%) Frauen hatten weder eine PDA noch eine i.v. PCA, 56 (6,4%) eine i.v. PCA und 457 Frauen (52,2%) eine PDA.

Zwischen einer i.v. PCA mit Remifentanyl und einer PDA bestand hinsichtlich des fetalen Outcomes kein Unterschied. Der mittlere NApH war 7,25 bzw. 7,26 (p = 0,29), der base excess BE -6,0 bzw. -5,7 (p = 0,43), der 5 Minuten-APGAR 9,32 bzw. 9,37 (p = 0,67).

Bei den vaginalen Geburten bestand kein signifikanter Unterschied in Bezug auf die Dauer der Austreibungsperiode (90,7 vs. 85,9 Minuten, p = 0,69), jedoch war in der Gruppe der Frauen mit PDA die Pressperiode signifikant kürzer (30,1 vs. 23,2 Minuten, p = 0,045). Bezüglich der Häufigkeit an vaginal-operativen Entbindungen und sekundären Sectios bestand kein Unterschied zwischen i.v. PCA und PDA.

Schlussfolgerung: Die Wahl der optimalen Analgesie sub partu bleibt ein Kernthema. Die i.v.-PCA mit Remifentanyl ist eine sichere Alternative zur PDA. Die PDA scheint Vorteile hinsichtlich des Geburtsverlaufs zu haben.