Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Geb07_01
DOI: 10.1055/s-0034-1388136

Management der TRAP-Sequenz bei DCTA Drillingsgravidität nach Diagnose im Rahmen des 11-13 SSW Ultraschalls, Fallbericht

H Urban 1, G Kamin 1, P Wimberger 1, R Lachmann 1
  • 1Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dresden, Germany

Einführung: Die TRAP-Sequenz ist eine seltene Komplikation monochorialer Schwangerschaften (1: 35.000 Geburten). Die Mortalität des Pumpzwillings wird mit bis zu 55% angegeben. Die Reduktion einer Mehrlingsschwangerschaft durch frühe Diagnose mit 11 – 13 SSW verringert das Risikospektrum verglichen mit einem später durchgeführten Eingriff1. Ausserdem ist die interstitielle Lasertherapie eine Therapieoption2,3.

Fallbericht: Die 23-jährige I. Gravida wurde mit 11+3 SSW bei DCTA-Drillingsschwangerschaft in unserer Erst-Trimester-Klinik-Sprechstunde vorgestellt. Das monochoriale Paar zeigte eine TRAP-Sequenz mit Heterotaxie und komplexem Vitium cordis beim Pump-Twin. Der dichoriale Fet zeigte beim 11 – 13 SSW Ultraschall eine zeitgerechte, unauffällige Sonoanatomie. Als Option wurden natürlicher Verlauf, interstitielle Lasertherapie und selektiver Fetozid mit Reduktion der monochorialen-diamnialen Gemini zur Vermeidung einer Beeinträchtigung des dichorialen Feten diskutiert. Nach humangenetischer Beratung entschloss sich das Paar zur selektiven Reduktion der MC-Gravidität. Entsprechend den medizinischen, medizinisch-psychologischen und legislativen Voraussetzungen erfolgte der selektive Fetozid der monochorialen-diamnialen Gemini mit 12+3 SSW. Das Follow Up des dichorialen Einlings ist unauffällig.

Zusammenfassung: Frühe Diagnosestellung ist für die Beratungssituation und Diskussion der Therapieoptionen der bestmöglichste Zeitpunkt, da hier das geringstmögliche Risiko für Schwangere und Schwangerschaft besteht, eine Komplikation bei invasiver Diagnostik/Therapie zu erleiden.

Referenzen:

1. Moore TR, Gale S, Benirschke K. Perinatal outcome... Am J Obstet Gynecol 1990 Sep;163(3):907 – 12.

2. Scheier M, Molina FS. Outcome of twin reversed arterial perfusion sequence following treatment with interstitial laser... Fetal Diagn Ther. 2012;31(1):35 – 41.

3. The outcome of twin reversed arterial perfusion sequence. Lewi L, Valencia C, Gonzalez E, Deprest J, Nicolaides KH. Am J Obstet Gynecol. 2010 Sep;203(3):213.e1 – 4