Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Geb11_06
DOI: 10.1055/s-0034-1388213

Zervixdilatation im Rahmen eines Kaiserschnitts – eine randomisiert kontrollierte Studie (Dondi-Trial)

J Kirscht 1, S Berlit 1, B Tuschy 1, B Hoch 1, A Trebin 1, M Sütterlin 1, S Kehl 1, 2
  • 1Universitätsmedizin Mannheim, Frauenklinik, Mannheim, Germany
  • 2Universitätsklinikum Erlangen, Frauenklinik, Erlangen, Germany

Einleitung: Die routinemäßige Dilatation des Gebärmutterhalses während eines Kaiserschnitts wird von einigen Geburtshelfern gefordert: Sie erhoffen sich dadurch einen besseren Abfluss des Blutes und des Wochenflusses. Von anderen Operateuren wird dies als eine unnötige Vorgehensweise angesehen und eine Kontamination durch vaginale Mikroorganismen mit der Folge einer Infektion im Wochenbett befürchtet. Weitere Bedenken sind unnötige Traumatisierungen des Gebärmutterhalses. Die aktuelle Datenlage zur Sinnhaftigkeit dieses Verfahrens ist nicht eindeutig. Das Ziel dieser Studie ist es herauszufinden, ob eine mechanische Dilatation des Gebärmutterhalses während eines Kaiserschnitts hinsichtlich einer geringeren postoperativen Morbidität vorteilhaft ist.

Material und Methoden: In diese randomisiert kontrollierte Studie wurden an der Frauenklinik der Universitätsmedizin Mannheim in einem Zeitraum von über 2,5 Jahren an die 500 Schwangere, die einen primären Kaiserschnitt erhielten, eingeschlossen. Ausschlusskriterien waren ein Verdacht auf ein Amnioninfektionssyndrom, eine laufende antibiotische Therapie und ein geöffneter Muttermund. In der Studiengruppe wurde eine Zervixdilatation mit einem Hegar-Stift 15 durchgeführt. Die Zielparameter waren neben dem Auftreten einer postpartalen Hämorrhagie die Notwendigkeit einer Bluttransfusion, das Auftreten einer sekundären Blutung, der postpartale Hämoglobin-Wert, das Auftreten von puerperalem Fieber, Endometritis, Wundinfektion, Harnwegsinfektion, Zervixtrauma, Subinvolutio uteri, Lochiometra und die Operationsdauer.

Ergebnisse/Schlussfolgerung: Die Rekrutierung in die Studie konnte mittlerweile abgeschlossen werden; die Auswertungen sind jedoch noch nicht beendet. Die Ergebnisse werden im Oktober vorliegen und können anschließend erstmals auf dem DGGG-Kongress vorgestellt werden. Die zu erwartenden Ergebnisse stellen eine wichtige Information für das klinische Vorgehen während eines Kaiserschnittes dar.