Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Geb11_17
DOI: 10.1055/s-0034-1388224

Abnorm invasive Placenta (AiP). Lediglich eine Diagnose der späten Schwangerschaft?

M Tavares de Sousa 1, W Diehl 1, G Ortmeyer 1, K Hecher 1
  • 1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Hamburg, Germany

Ein akutes Abdomen aufgrund eines Hämoperitoneum im zweiten Trimenon stellt eine Herausforderung dar – geburtshilfliche und nicht-geburtshilfliche Diagnosen müssen in Betracht gezogen werden.

Wir berichten über zwei Fälle innerhalb eines Jahres, bei denen es aufgrund einer Placenta percreta im zweiten Trimenon zu einer Uterusruptur mit Hämoperitoneum gekommen ist. In einer Schwangerschaft der 24+0 SSW führt dies zu einer Sectio caesarea mit anschließender Hysterektomie. Totaler Blutverslust 3,5 l. Das neonatologische Outcome zeigt sich bisher erfreulich. In einer weiteren Schwangerschaft der 20+3 SSW führt die Diagnose zu einer Sectio parva. Der Uterus kann durch ein konservatives Vorgehen mit Ballontamponade erhalten werden. Totaler Blutverlust 3,8 l.

Die Diagnose eines Hämoperitoneum nach Uterusruptur bei Vorliegen einer Placenta percreta sollte auch im zweiten Trimenon in Erwägung gezogen werden. Ein frühzeitiges operatives Vorgehen kann die maternale Morbidität und Mortalität senken.