Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Gyn_Uro01_16
DOI: 10.1055/s-0034-1388259

Evaluation des klinischen Nutzens der „elektiven" Salpingektomie bei der laparoskopisch assistierten vaginalen Hysterektomie

J Vorwergk 1, MP Radosa 1, K Nicolaus 1, N Baus 1, JJ Cruz 1, M Rensgberger 1, M Gajda 2, H Diebolder 1
  • 1Universitätsklinikum Jena – Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Allgemeine Gynäkologie, Jena, Germany
  • 2Universitätsklinikum Jena – Institut für Pathologie, Jena, Germany

Fragestellung: Eine laparoskopisch assistierte vaginale Hysterektomie bei prämenopausalen Patientinnen mit benigner Grunderkrankung kann mit einer prophylaktischen bilateralen Salpingektomie (PBS) kombiniert werden. Die Rationale bei diesem Vorgehen liegt in der Prävention benigner und maligner Pathologien der Tuba uterina. Ziel der Studie war die Evaluation des klinischen Nutzens einer PBS im Rahmen der Hysterektomie.

Methodik: Es wurden alle Patientinnen eingeschlossen, welche von 2001 bis 2007 in unserer Einrichtung mittels einer laparoskopisch assistierten vaginalen Hysterektomie (LAVH) sine oophorectomy im Rahmen einer benignen Grunderkrankung operiert wurden. Die Patientinnen wurden mittels eines standardisierten Fragebogens 2010 kontaktiert. Sämtliche archivierte Daten der Patientenakte sowie alle zurückgesandten Fragebögen wurden analysiert.

Alle eingeschlossenen Patientinnen wurde in zwei Subgruppen unterteilt: Gruppe 1 (LAVH mit PBS, Behandlungszeitraum von 2001 bis 2005) und Gruppe 2 (LAVH mit PBS, Behandlungszeitraum von 2005 bis 2007).

Ergebnisse: 540 Patientinnen wurden eingeschlossen. Es konnten keine signifikanten Unterschiede bezüglich intraoperativer Parameter und der chirurgischen Morbidität zwischen beiden Gruppen gezeigt werden. 13 Patientinnen aus Gruppe 1 (3,15%) bedurften einer chirurgischen Revision (p < 0,01) aufgrund benigner Pathologien der Tube im Nachbeobachtungszeitraum (66,32 Monate). Die histopathologische Untersuchung konnte in keiner der entfernten Tuben Malignität nachweisen. Es wurde bei keiner Patientin eine maligne Neubildung im Nachbeobachtungszeitraum detektiert.

Schlussfolgerung: Eine PBS zeigte sich in dieser Studie als sinnvolle Ergänzung der LAVH bei prämenopausalen Patientinnen. Konsekutive Pathologien der Tuben mit Notwendigkeit einer chirurgischen Revision, welche mit einer Häufigkeit von 3,14% in unserem Studienkollektiv vorkamen, können damit vermieden werden.