Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Gyn_Uro02_12
DOI: 10.1055/s-0034-1388272

Cesa/Vasa: neue Operationsverfahren zur Behandlung der Drang- und Mischinkontinenz und des Deszensus

ED Mauch 1, K Deubler 1, G Kneer 1
  • 1Oberschwabenklinik, Abt. Gynäkologie und Geburtshilfe, Wangen i.Allg., Germany

Fragestellung: Die Dranginkontinenz galt bisher als unheilbar. Von Jäger et al. wurde ein operatives Verfahren (CESA/VASA) entwickelt, mit dem erstmals eine Heilung der Dranginkontinenz möglich ist.

Methodik: 100 Patientinnen mit Drang- oder Mischinkontinenz wurden im Zeitraum von 9/12 bis 3/14 nach der von Jäger publizierten Methode (CESA/VASA/CERESA/VARESA) an unserer Klinik operiert. Dabei werden die Sakrouterinligamente ersetzt und entweder das Scheidenende oder der Zervixstumpf nach supracervikaler Hysterektomie am os sacrum auf Höhe von S2 beidseits mit den entsprechenden Bändern der Fa. Dahlhausen fixiert. In etwa 50% wurde dann noch eine TVT- oder TVTo-OP zweizeitig nach 12 Wochen im Rahmen des operativen Gesamtkonzeptes durchgeführt. Alle Patientinnen wurden nach 2, 4, 8, 16 und teilweise nach 52 Wochen nachuntersucht.

Ergebnisse: 83% der nicht voroperierten Patientinnen und 72% der Patientinnen mit vorausgegangenen Senkungs- oder Inkontinenzoperationen konnten von ihrer Drang- oder Mischinkontinenz geheilt werden. Über 90% der Patientinnen, bei denen zusätzlich eine Rectopexie aufgrund einer zusätzlich bestehenden Stuhlinkontinenz durchgeführt wurde, waren danach wieder stuhlkontinent.

Schlussfolgerung: Mit den oben beschriebenen OP-Verfahren ist es erstmals möglich, eine Drang- oder Mischinkontinenz in ähnlich hohem Prozentsatz zu heilen, wie dies bei der Stressinkontinenz schon seit langem möglich ist.