Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Gyn_Uro02_15
DOI: 10.1055/s-0034-1388275

Pilotstudie zur Etablierung einer neuen Referenz-Linie in der 2D-Perineal-Sonografie

A Dionysopoulou 1, K Rommens 1, A Henriques 2, S Porta 1, J Steetskamp 1, C Skala 1, SB Albrich 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten, Universitätsmedizin Mainz, Urogynäkologie, Mainz, Germany
  • 2Hospital de Santa Maria – Centro Hospitalar Lisboa Norte, Unidade de Uroginecologia, Lisboa, Portugal

Fragestellung: Die Urogenital-Sonografie stellt einen unverzichtbaren Bestandteil der urogynäkologischen Diagnostik dar. Als übliche Referenz-Linien dienen unterschiedliche Ebenen durch die Symphyse. Ziel unserer Arbeit war es die Reproduzierbarkeit und Praktikabilität einer neuen Referenz-Linie für Höhenstandsmessungen in der 2D-Perineal-Sonografie zu überprüfen.

Methodik: Es wurden 3D-Ultraschall-Volumina von 11 Frauen mit Beckenbodenstörungen unabhängig von 2 Untersuchern offline analysiert. Die Volumina wurden neben der etablierten Methode nach Dietz auch mittels einer neuen Referenz-Ebene untersucht.

Bei der Methode nach Dietz wird eine Horizontale auf Höhe der Symphysen-Unterkante als Referenz-Ebene verwendet. Bei der neuen Methode (Mainz-Linie) wird die Referenzebene zwischen der Symphysen-Unterkante und der Pubo-rectalis Schlinge (analog "plane of minimal hiatal dimension" bzw. „Hiatusenge“) gezogen.

Zur Überprüfung der Praktikabilität wurde die Position des Blasenhalses in Ruhe, unter Valsalva und während der Beckenbodenkontraktion untersucht. Als statistisches Mass wurde der Interklassen-Koeffizient bestimmt.

Ergebnis: Beide Messmethoden konnten bei allen Daten-Volumina während aller drei Manöver durchgeführt werden. Die Reproduzierbarkeit der Messungen in Ruhe, unter Valsalva sowie bei Beckenboden-Kontraktion wurden getrennt ausgewertet. Zudem wurde die Blasenhals-Mobilität bei beiden Methoden überprüft. Für beide Methoden konnte eine vergleichbare sowie hohe Reproduzierbarkeit mit ICC-Werten von 0,637 bis 0,96 gefunden werden.

Schlussfolgerung: Die neue Referenz-Linie weist eine hohe Reproduzierbarkeit auf und könnte sich in Zukunft durch die möglicherweise geringere Untersucher-Abhängigkeit als nützlich erweisen.

Abb. 1: Vergleich Methode nach Dietz versus