Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Gyn_Uro03_10
DOI: 10.1055/s-0034-1388287

Ursachenanalyse von Therapieversagern bei uteriner Arterienembolisation (UAE) wegen symptomatischem Uterus myomatosus

M Schulze 1, R Robel 1, J Grommisch 2
  • 1Kliniken Leipziger Land, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Borna, Germany
  • 2Kliniken Leipziger Land, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Borna, Germany

Fragestellung: Bei symptomatischen Uterus myomatosus ist die uterine Arterienembolisation (UAE) eine etablierte Therapieoption. Nach 154 Interventionen seit 2009 mussten 12 Patienten sekundär hysterektomiert werden. Diese Patienten wurden auf Ursachen des Therapieversagens untersucht.

Methodik: Bei regelmäßigen Nachkontrollen (n = 486; 3 Tage, 6 Wochen, 4 Monate, 1 Jahr postinter- ventionell) wurden klinische und sonografische Befunddokumentationen sowie nach 4 Monaten ein MRT durchgeführt. Dabei wurden Größe und Vaskularisation gemessen.

Ergebnis: Zwei Patienten wurden von der weiteren Betrachtung wegen späterer Hysterektomie bei Ovarial-CA bzw. großem Corpuspolyp ausgeschlossen.

Eine Gruppe mit anhaltenden Beschwerden aber bildtechnisch messbaren Therapieerfolg (Uterus, Myome verkleinert; n = 2) ließ sich von einer Gruppe ohne Therapieerfolg (Uterus, Myome vergrößert; n = 8) abgrenzen. Die erstere Gruppe zeigte ein deutlich höheres Alter (52 vs. 43,6 Jahre). Im zweiten Kollektiv mit erneuten Beschwerden und Größenwachstum wurde zu 50% unvollständig oder einseitig embolisiert.

Bei der histologischen Aufarbeitung zeigten 3 von 10 Fällen Endometriose uteri interna-Herde. Die beiden Gruppen untereinander oder im Vergleich zu den erfolgreichen Interventionen unterschieden sich bezüglich der Lage der Myome in der Wandschicht oder der Lokalisation am Uterus nicht. Lediglich die Uteri bei den erfolglosen Interventionen waren insgesamt größer.

Schlussfolgerung: Einseitige oder unvollständige Embolisationen reduzierten den Behandlungserfolg deutlich. Bei Hinweisen auf Endometriose uteri interna sollte die UAE zurückhaltend empfohlen werden. Bei erneutem Wachstum von Myomen oder dem Uterus insgesamt sollte die erneute Therapie besprochen werden.

Die UAE ist mit 92% zufriedenen Patienten eine erfolgreiche Therapieoption.