Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Gyn_Uro03_13
DOI: 10.1055/s-0034-1388290

Case Report: Laparoskopische Enukleation eines zervikalen Myoms nach temporärem Clipping der Aa. uterinae

A Kubiak 1, P Hepp 1, I Beyer 1, M Fleisch 1
  • 1Universitätsfrauenklinik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Germany

Einleitung: Neben einer möglichen Verschlechterung der Nidationsbedingungen können Myome auch durch mechanische Einwirkung die Fertilität einschränken. Hierbei ist die endoskopische Therapie bei Fundusmyomen allgemein etabliert. Einen Sonderfall stellen Myome im Bereich der Zervix dar, die besondere Anforderungen an die operative Therapie stellen.

Fall: Wir berichten über den Fall einer 33-jährigen mit primärer Sterilität bei Uterus myomatosus und Endometriose rASRM III. Die Bildgebung des Beckens zeigte unter anderem ein im Durchmesser 8,2 cm großes Leiomyom der Cervix mit Verdrängung des Cervikalkanals, Imprimierung des Blasendaches und Nähe zu den iliakalen und uterinen Gefäßen.

Operation: Zunächst erfolgte ein Reduktion des Blutungsrisikos durch Clipping der Aa. uterinae bei direkter Nachbarschaft der linken A. uterina zum Myom (Fig. 1c). Das Myom verdrängte hierbei den Cervikalkanal. Somit war die Eröffnung des Cervikalkanals bei der Entfernung unumgänglich. Die Eröffnung wurde durch Methylenblau dargestellt. Anschließend wurde die Cervix durch Nähte reformiert. Nach der Entfernug der Clips war die regelrechte Perfusion des Uterus wieder möglich. Eine Antikonzeption wurde für 6 Monate postoperativ empfohlen. Die Patientin versucht seit drei Monaten wieder schwanger zu werden.

Abb. 1: OP-Fotos

Schlussfolgerung: Durch temporäres Clipping sind auch gefäßnahe Myome einer endoskopischen Therapie zur Verbesserung der Fertilität zugänglich.