Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Gyn_Uro03_14
DOI: 10.1055/s-0034-1388291

Bilaterale transgastrale Adnexektomie

A Hornemann 1, M Sütterlin 1, G Kähler 2
  • 1Universität Heidelberg, Universitätsfrauenklinik Mannheim, Mannheim, Germany
  • 2Universität Heidelberg, Zentrale Interdisziplinäre Endoskopie, Mannheim, Germany

Einleitung: „Natural orifice transluminal endoscopic surgery“ (NOTES) ist eine chirurgische Technik, die natürliche Körperöffnungen für einen Zugang zur Bauchhöhle nutzt. Neben der Hysterektomie wird die Scheide in manchen Kliniken bereits standardmäßig als Zugangsweg für die Cholezystektomie verwendet. Im Universitätsklinikum Mannheim liegen die weltweit größten Erfahrungen für transgastrale Eingriffe vor. In der Universitätsfrauenklinik Mannheim haben wir den transgastralen Zugangsweg für bislang sechs Adnexektomien erprobt.

Material und Methoden: Sechs Patientinnen mit Indikation zur Adnexektomie beidseits und einem Ausschluss einer Kontraindikation für transgastrale Eingriffe wurden in die Studie eingeschlossen. Der Eingriff wurde mit einer Inzision im Bereich der vorderen Magenwand und der Etablierung eines Kapnoperitoneums begonnen. Anschließend konnte das Gastroskop in die Bauchhöhle vorgeschoben werden. Bei fünf der sechs Patientinnen wurde ein Uterusmanipulator intrauterin eingebracht und ein 5 mm Trokar retrouterin transvaginal eingeführt. Die Präparation erfolgte durch den Arbeitskanal des Gastroskops. Die Präparate wurden nach einer Erweiterung der Kolpotomie transvaginal geborgen. Die Kolpotomie wurde mit fortlaufender Naht, die Gastrotomie mittels eines „Over-the-scope“-Clips verschlossen.

Ergebnisse: Das Gastroskop ermöglichte eine gute Übersicht und eine ausreichend gute Gewebepräparation. In allen Fällen konnte die Operation erfolgreich durchgeführt werden. Bei einer Patientin kam es postoperativ zu einer gastralen Nachblutung, weshalb eine Re-Gastroskopie mit zusätzlicher Clipapplikation im Inzisionbereich notwendig wurde.

Schlussfolgerung: Unsere bisherigen Erfahrungen zeigen die Machbarkeit transgastraler Eingriffe im Bereich der Adnexe. Die verwendeten Instrumente zeigen allerdings noch erhebliches Optimierungspotential. Mit einem breiteren Einsatz dieses Zugangswegs ist erst nach Weiterentwicklung der Instrumente zu rechnen.