Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Gyn_Uro03_17
DOI: 10.1055/s-0034-1388294

Einfluss der Tageszeit auf die Hiatusfläche der Frau in der 3D-Sonografie

R Hornung 1, S Albrich 1, C Skala 1, J Steetskamp 1, L Stoll 1, S Porta 1, K Rommens 1
  • 1Klinikum der Johannes-Gutenberg-Universität, Klinik u. Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten, Mainz, Germany

Einleitung: Beckenbodendysfunktionen sind in der alternden Gesellschaft ein verbreitetes Problem mit großer Auswirkung auf die Lebensqualität. In der Diagnostik stellt die Urogenital-Sonografie einen wichtigen Bestandteil dar. Es soll untersucht werden, ob ein Zusammenhang zwischen 3D-sonographisch messbarer Hiatusfläche und der Tageszeit der Messung besteht.

Material: In einer retrospektiven Studie wurde bei 254 Frauen mit Beckenbodendysfunktion die Hiatusfläche mittels 3D-Sonografie gemessen. Es erfolgte eine Einteilung in Früh-, Mittel- und Spätgruppe in Abhängigkeit von der Tageszeit. Parallel wurden die Symptome Belastungsinkontinenz, Dranginkontinenz und Prolaps erfasst.

Ergebnisse: Zwischen den Gruppen bestanden im Hinblick auf Alter, Auftreten von Belastungs- oder Dranginkontinenz, POP-Q-Wert, Vorhandensein von Zysto-, Rekto- oder Enterozele sowie Z.n. Hysterektomie und Deszensuseingriff keine signifikanten Unterschiede. Bei der Analyse zeigen sich weder im Gesamtkollektiv noch in den Subgruppen Drang- und Belastungsinkontinenz sowie Deszensusproblematik Unterschiede in der Hiatusfläche unter Valsalva in Abhängigkeit von der Tageszeit.

In einer zweiten Analyse wurden nur die Patienten, deren Hiatus sowohl in der Spät- als auch in der Frühgruppe per 3D-Sonografie gemessen worden war, eingeschlossen. Bei einem Vergleich des Hiatus zwischen Früh- und Spätgruppe zeigte sich kein Einfluss der Tageszeit auf die Hiatusfläche.

Des Weiteren ergab sich keine Korrelation zwischen Alter der Patienten und Hiatusfläche.

Schlussfolgerung: Die Hiatusfläche in der 3D-Urogenital-Sonografie stellt einen tageszeitunabhängigen diagnostischen Parameter in der urogynäkologischen Diagnostik dar. Diese Beobachtung ist unabhängig von der zugrunde liegenden Symptomatik der Patienten und gilt sowohl für Patienten mit intaktem Beckenboden als auch für Deszensuspatienten, deren Hiatus erweitert ist. Gleichzeitig ist die Hiatusöffnung unabhängig vom Alter der Patienten.