Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Gyn_Uro04_07
DOI: 10.1055/s-0034-1388301

Laparoskopische Korrektur des multikompartimentären Prolaps: Vorstellung der Technik

L Barth 1, C Grupe 1, T Fink 1, H Zamperoni 1, C Wolf 1, B Gabriel 1
  • 1St.-Josefs-Hospital Akad. Lehrkrankenhaus der Johannes Gutenberg Universität Mainz, Gynäkologie, Wiesbaden, Germany

Fragestellung: Die laparoskopische Sakrokolpopexie wurde das erste Mal vor über 20 Jahren beschrieben. Sie hat zum Ziel, die hervorragenden Ergebnisse der als Goldstandard-Operationstechnik geltenden abdominalen Methode zu reproduzieren und gleichzeitig die Vorteile der minimal-invasiven Technik auszunutzen. Die laparoskopische Sakrokolpopexie hat sich mittlerweile bei der Therapie des zentralen bzw. gemischten Descensus gut etabliert und ist weit verbreitet – jedoch mit sehr unterschiedlichen Techniken.

Methodik: Wir möchten hier unsere Operationsmethode vorstellen, die das Ziel hat, mit vereinfachter Technik die anatomische Funktion wiederherzustellen und alle Defekte verschiedener Kompartimente gleichzeitig über diesen einen laparoskopischen Zugang zu korrigieren. Die Technik wird anhand von Videoclips und Bildmaterial vorgestellt.

Ergebnis: Bei unserer Methode ist es uns wichtig, sowenig Nähte wie möglich durchzuführen, um somit vaginale transfixierende Nähte und Erosionen zu vermeiden. Daher befestigen wir das vordere Netz lediglich am caudalsten Punkt sowie am perizervikalen Ring, der durch Einbindung der Sakrouterinligamente wiederhergestellt wird. Das hintere Netz wird beidseits am M. levator ani fixiert und ersetzt somit komplett das „defekte“ rectovaginale Septum. Somit erreicht man die Fixation des Netzes im Bereich der rectovaginalen Verschiebeschicht, womit die natürlichen anatomischen Verhältnisse gewahrt werden, sowie ein Minimum an Erosionen bei dennoch stabiler Fixation.

Schlussfolgerung: Durch diese Methode wurde das laparoskopische Vorgehen, das v.a. aufgrund der erforderlichen Nahtfertigkeiten als schwierig und zeitaufwendig einzustufen ist, soweit wie möglich vereinfacht und ist gut reproduzierbar bei weiterhin hervorragenden Ergebnissen.