Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Gyn_Uro05_08
DOI: 10.1055/s-0034-1388318

Evaluation verschiedener Verfahren zur Myomenukleation

J Delaporte 1, S Zabel 1, KG Noé 2, J Reinhard 3, S Schiermeier 1
  • 1Marien-Hospital Witten/Universität Witten/Herdecke, Frauenklinik, Witten, Germany
  • 2Kreiskrankenhaus Dormagen, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Dormagen, Germany
  • 3St.-Marien-Krankenhaus d. Katharina-Kaspar-Kliniken Lehrkrankenh. d. Johann-Wolfgang-Goethe-Univ. Frankfurt/Main, Frauenklinik, Frankfurt/Main, Germany

Fragestellung: Das operative Verfahren der laparoskopischen Myomenukleation (LM) wurde mit der des offenen Verfahrens via Laparotomie (OM) im Hinblick auf das chirurgische Outcome, die Fertilität und den Genesungsprozess mithilfe von anamnestischer Faktoren und klinischer Daten verglichen.

Methode: Das Patientenkollektiv umfasste 191 Patientinnen, die sich von 2006 bis 2010 einer Myomenukleation im Marienhospital Witten unterzogen haben. Allen Patientinnen wurde postoperativ einmalig ein eigens entwickelter Fragebogen zugeschickt. Von den 191 angeschriebenen Patientinnen konnten 57 Patientinnen in die Studie aufgenommen werden und auch die Patientenakten ausgewertet werden. Die Daten wurden zum einen deskriptiv erfasst. Und zum anderen wurden die beiden OP-Verfahren mithilfe des t-Tests, des Chi-Quadrat-Tests und des exakten Fischer-Tests im Hinblick auf verschiedene Parameter (Anzahl und Größe der Myome, Schnitt-Naht-Zeit, Liegedauer, postoperative Fertilität, Genesungszeit etc.) verglichen.

Ergebnis: In der LM-Gruppe wurden signifikant höhere postoperative Hämoglobin-Werte, (12,41 ± 1,10 g/dl vs. 11,58 ± 1,41 g/dl), eine kürzere Liegedauer (3,3 ± 1,63 d vs. 5,18 ± 1,36 d), kürzere Zeitspanne bis zur Wiederaufnahme des Berufs (17,0 d vs. 30,56 d), eine höhere Patientenzufriedenheit und eine größere postoperative Verbesserung der Blutungsstörungen gefunden. In der OM-Gruppe wurden signifikant größere Myomknoten (2,9 ± 6,70 cm vs. 1,3 ± 4,63 cm) entfernt. In Bezug auf die Gabe von Bluttransfusionen, Anzahl, Typ und Lokalisation von Myomen, Schnitt-Naht-Zeit, Komplikationen, Rezidivrate und postoperatives reproduktives Outcome zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen.

Fazit: Die LM bietet gegenüber der OM einige Vorteile wie geringere intraoperative Blutverluste, kürzere Liegedauer, kürzere Zeitspanne bis zur Wiederaufnahme der beruflichen Tätigkeit, größere Beschwerdebesserung der Blutungsstörungen und eine höhere Patientenzufriedenheit. Aufgrund dieser Vorteile sollte die laparoskopische Myomenukleation angestrebt werden.