Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Gyn_Uro05_16
DOI: 10.1055/s-0034-1388326

Operative Strategie der Therapie der tief infiltrierenden Endometriose

C Grupe 1, B Gabriel 1
  • 1St. Josefs-Hospital, Frauenklinik, Wiesbaden, Germany

Die tief infiltrierende Endometriose ist eine besondere Herausforderung für den Operateur. In der Regel ist die normale Anatomie des kleinen Beckens aufgehoben. Gibt es – insbesondere für das laparoskopische Vorgehen – eine systematische, operative Herangehensweise, die trotz der individuellen Unterschiede jeder Erkrankung ein strategisches Vorgehen ermöglicht?

Die Endometriose ist eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen. Es liegen keine gesicherten Prävalenzdaten für Deutschland vor, man kann jedoch von ca. 40.000 Neuerkrankungen pro Jahr und ca. 20.000 Krankenhausbehandlungen in Deutschland ausgehen. In der Therapie der tief infiltrierende Endometriose ist aufgrund der in der Regel ausgeprägten Beschwerden, oft gepaart mit unerfülltem Kinderwunsch, fast immer eine operative Therapie notwendig, zumal eine medikamentöse Therapie hier oft nicht dauerhaft wirksam ist. Es kommt zur Infiltration des retroperitonealen Raumes und der Wand der Beckenorgane, v.a. des Spatium rectovaginale, des Rektum, der Ligg. sacrouterinae und der Blase.

Die Anatomischen Verhältnisse im kleinen Becken sind bei der tief infiltrierenden Endometriose zerstört, eine normale Präparationsebene ist aufgrund der Erkrankung nicht gegeben. In der Regel handelt es sich bei den Patientinnen um junge Frauen und bei der Erkrankung um ein benignes Geschehen, so dass ein guter Kompromiss zwischen notwendiger Radikalität und Erhalt der Funktion gefunden werden muss. Aufgrund der besonderen operativen Herausforderung erfordert die Planung ein gutes interdisziplinäres Team sowie eine operative Strategie.

Wir verfolgen in der operativen Therapie der tief infiltrierenden Endometriose eine aus fünf Schritten bestehende Strategie und sind der Auffassung, mit diesem Vorgehen das bestmögliche Ergebnis erzielen zu können.