Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Onko05_03
DOI: 10.1055/s-0034-1388405

Prognostische Bedeutung von Cyclooxygenase-2 beim nodal-negativen, unbehandelten Mammakarzinom

I Sicking 1, K Rommens 1, MJ Battista 1, A Lebrecht 1, C Cotarelo 2, G Hoffmann 1, JG Hengstler 3, M Schmidt 1
  • 1Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten, Mainz, Germany
  • 2Universitätsmedizin Mainz, Institut für Pathologie, Mainz, Germany
  • 3Technische Universität Dortmund, Leibniz-Institut für Arbeitsforschung, Dortmund, Germany

Einleitung: Für die individuelle Risikoabschätzung der Prognose beim nodal-negativen Mammakarzinom untersuchten wir retrospektiv den Zusammenhang zwischen COX-2-Proteinexpression und COX-2-mRNA einerseits und dem erkrankungsfreien, metastasenfreien und brustkrebsspezifischen Überleben andererseits.

Methoden: Bei 193 Patientinnen mit nodal-negativen, adjuvant unbehandelten Mammakarzinom wurde die COX-2-Proteinexpression am Tumorgewebe immunhistochemisch untersucht und die mRNA-Expression mittels Microarray-basierte Genexpressionsanalyse bestimmt. Wir untersuchten den Einfluss von COX-2-Überexpression auf das erkrankungsfreie (DFS), das metastasenfreie (MFS) und das brustkrebsspezifische Gesamtüberleben (OS) mittels Kaplan-Meier-Schätzung. Außerdem führten wir univariate und multivariate Regressionsanalysen durch, um zu untersuchen, ob eine COX-2-Überexpression ein Prognosefaktor für das Überleben des nodal-negativen Mammakarzinoms ist. Eine mögliche Korrelation zwischen COX-2-Überexpression und COX-2-mRNA-Expression wurde mittels Kruscal-Wallis-H-Test untersucht.

Ergebnisse: 24,9% der Patientinnen wurden bei einer starken Färbeintensität für das COX-2-Protein in mehr als 10% der Tumorzellen als positiv (3+) klassifiziert. Die univariate Analyse zeigte ein signifikant kürzeres DFS (p = 0,0001), MFS (p = 0,002), wie auch OS (p = 0,043). Auch in der multivariaten Analyse zeigte die COX-2-Überexpression unabhängig von etablierten Prognosefaktoren eine signifikante Verkürzung des DFS (p < 0,001, HR = 2,767, 95% CI = 1,563 – 4,901) und des MFS (p = 0,002, HR = 2,7, 95% CI = 1,469 – 5,263), jedoch nicht für das OS (p = 0,096, HR = 1,929, 95% CI = 0,889 – 4,187). Die COX-2-mRNA-Expression war nicht assoziiert mit einem schlechteren Überleben und zeigte keine Korrelation mit COX-2-Überexpression (p = 0,410).

Diskussion: Neben dem prognostischen Aspekt ist auch der prädiktive Aspekt für eine COX-2-Inhibition in der Therapie des Mammakarzinoms im Fokus der derzeitigen Forschung.