Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Onko05_10
DOI: 10.1055/s-0034-1388412

MTSS1: Potentielle Rolle als diagnostischer Marker im Ovarialkarzinom?

K Bräutigam 1, DO Bauerschlag 1, E Dicks 1, I Meinhold 1, N Maass 1
  • 1Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Molekulare Gynäkologie, Aachen, Germany

Fragestellung: Das Ovarialkarzinom steht für die fatalste Erkrankung gynäkologischer Malignome. Gründe für die schlechte Prognose sind späte Diagnosestellung und eine hohe Rezidivrate, weswegen die Detektion neuer prognostischer Marker und die Entwicklung gezielter Therapien unabdingbar sind. Viele Arbeiten befassen sich daher mit der Identifizierung potentieller Marker des Ovarialkarzinoms und wiesen anhand von vergleichenden Analysen Gene nach, deren Expression eine Überprüfung als therapeutische Targets und auch für eine bessere Diagnose sinnvoll erscheinen lässt. MTSS1 (metastasis suppressor 1) ist ein kürzlich identifiziertes Protein, das in unterschiedlichen Tumorentitäten differenziert exprimiert nachgewiesen wurde und somit als möglicher Tumormarker fungieren könnte.

Methodik: Um eine Rolle von MTSS1 im Ovarialkarzinom zu charakterisieren, wurde mittels Immunhistochemie ein Panel von 140 Patientinnen mit 80 Ovarialkarzinomen des G2/G3-Status (serös und endometrioid) und 20 des LMP1/G1-Status sowie 20 Patientinnen mit benignem Tumor untersucht und mit 20 gesunden Patientinnen verglichen.

Ergebnis: Die Expressionsanalysen zeigten eine statistisch erhöhte Proteinexpression von MTSS1 in den sowohl malignen als auch benignen Tumoren gegenüber den Normalgeweben. Hierbei konnte in den mittelgradig bis schlechtdifferenzierten (G2/G3-) Ovarialkarzinomen eine gesteigerte Expression gegenüber den LMP/G1-Tumoren gezeigt werden, die wiederum erhöht gegenüber benignen Tumoren ausfiel.

Schlussfolgerung: Gesteigerte Expression von MTSS1 wird mit erhöhter Metastasenbildung in Verbindung gebracht. Die erhöhte Expression von MTSS1 im Ovarialkarzinom, v.a. im schlechtdifferenzierten Karzinom, deutet auf einen Hinweis auf einen neuen prognostischen Marker im Ovarialkarzinom hin.