Prädiktoren für den Befall des Sentinel-LK bei der operativen Therapie des Mammakarzinoms: Radioaktivität und Ki67

Zielsetzung: Die Sentinel-Technik ist für die Operation des Mammakarzinoms seit vielen Jahren etabliert und hat zu einer Reduktion der Morbidität geführt. Die Aufnahme des Radiotracers im Lymphknoten ist abhängig von der Integrität des Lymphknotens und der Makrophagenaktivität. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob die Höhe der Radioaktivität (in Counts per seconds) mit dem Befall des Sentinel-Lymphknotens (SLN) assoziiert ist. Zusätzlich wurde eine mögliche Assoziation zwischen Ki67, welches die Tumorzelldissemination beeinflusst, und dem Befall des SLN untersucht.

Material und Methoden: Aus unserem Tumordokumentationssystem (ODSeasy) wurden retrospektiv Patientinnen identifiziert, die in den Jahren 2012 und 2013 wegen eines Mammakarzinoms in unserer Klinik operiert wurden. Aus den Patientenakten wurde der Zeitpunkt der Diagnose, die Cps des SLN am Tag vor der OP und intraoperativ, der Ki67-Wert des Primärtumors sowie der Befall des SLN erhoben.

Ergebnisse: 246 Patientinnen wurden identifiziert, 64 mit mindestens einem positiven SLN. Der Befall war nicht assoziiert mit der Höhe der Counts am Vortag der Operation (p = 0,319), mit der Höhe der Counts intraoperativ am 1. SNL (p = 0,086) oder dem Aktivitätsverlust bis zur Operation (p = 0,909). Auch der präoperativ erhobene Ki67-Wert des Primärtumors war nicht mit einem Befall des SLN assoziiert (p = 0,403). Innerhalb unseres Kollektivs hatten ältere Patientinnen kein höheres Risiko einen positiven SLN zu haben als jüngere Patientinnen (p = 0,730).

Zusammenfassung: In unserem Kollektiv war weder die Radioaktivität vor der Operation noch intraoperativ mit einem befallenen SLN assoziiert, so dass die Radioaktivität nicht als Prädiktor für einen positiven SLN gelten kann. Auch Ki67 scheint keine Vorhersage treffen zu können.