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DOI: 10.1055/s-0034-1388435
Genitale Dysplasien bei Frauen nach Nierentransplantation – eine multizentrische Transversalstudie
Fragestellung: Nierentransplantierte Patientinnen haben ein erhöhtes Risiko für humane Papillomavirus- (HPV) assoziierte Malignome des Genitaltraktes. Ziel dieser Studie war es Inzidenzraten genitaler Dysplasien, Frequenz der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen, sowie unabhängige Risikofaktoren für die Entstehung genitaler Dysplasien in dieser Kohorte zu untersuchen.
Methodik: In dieser multizentrischen Transversalstudie wurden 262 Patientinnen, die zwischen 1980 und 2012 an der Medizinischen Universität Wien nierentransplantiert wurden, eingeschlossen. Soziodemographische Patientendaten, Frequenz und Resultate der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen sowie histo- und zytopathologische Testresultate wurden erhoben.
Ergebnis: 1-Jahr, 3-Jahr, 5-Jahres, 10-Jahres Kumulativinzidenraten für genital Dysplasien waren 1,3%, 3,3%, 4,8%, and 13,6%. Für die häufigste genitale die zervikale intraepitheliale Neoplasie waren die 1-Jahr, 3-Jahr, 5-Jahres, 10-Jahres Kumulativinzidenraten: 1,3%, 2,7%, 4,2% und 12,0%. Mehrfachtransplantationen und Patientenalter < 45 Jahren bei erster Nierentransplantation konnten in der multivariaten Analyse als unabhängige Risikofaktoren für die Entstehung genitaler Dysplasien identifiziert werden.
Risikofaktor |
P-Wert |
OR (95% KI) |
Immunologische Grunderkrankung |
0,16 |
2,5 (0,7 – 8,9) |
Re-Transplantation |
0,03 |
11,3 (1,3 – 96,3) |
Kontrazeption |
0,34 |
1,9 (0,5 – 7,0) |
Nikotinabusus |
0,40 |
1,8 (0,5 – 6,5) |
Kontinuierliche Immunsuppression |
0,36 |
2,8 (0,3 – 26,3) |
Alter < 45 Jahren |
0,04 |
9,0 (1,1 – 75,3) |
Schlussfolgerung: Nierentransplantierte Patientinnen haben – verglichen mit der Normalbevölkerung – ein bis zu 12-fach erhöhtes Risiko für die Entstehung genitaler Dysplasien. Jüngere Frauen, sowie Frauen nach Re-Transplantation haben ein besonders hohes Risiko für die Entstehung genitaler Dysplasien und sollten entsprechend aufgeklärt und nachgesorgt werden.