Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Onko08_10
DOI: 10.1055/s-0034-1388469

Operatives Management präkardialer Lymphknoten bei fortgeschrittenem Ovarialkarzinom

S Prader 1, P Harter 2, C Grimm 2, B Beutel 2, F Heitz 2, A Traut 2, B Ataseven 2, A du Bois 2
  • 1Kliniken Essen Mitte, Gynäkologische Onkologie, Essen, Germany
  • 2Kliniken Essen Mitte, Essen, Germany

Fragestellung: Neben dem Tumorstadium ist der postoperative Tumorrest der wichtigste Prognosefaktor beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom. Die Exzision radiologisch nachweisbarer bulky nodes im Mediastinum wird meist als inoperabel eingestuft. Isoliert, basal/präkardial im Mediastinum liegende suspekte Lymphknoten erscheinen einer operativen Therapie im Rahmen einer Debulking-Operation zugänglich. Erste Erfahrungen mit der operativen Therapie solcher Befunde werden berichtet.

Methodik: Analyse unserer Tumordatenbank bezüglich Resektion mediastinaler Lymphknoten im Rahmen einer Debulking-Operation zwischen 2011 und 02/2014.

Ergebnis: Insgesamt wurde bei 6 Patientinnen während der zytoreduktiven Operation eine mediastinale Lymphadenektomie durchgeführt. Das mediane Alter lag bei 59 (range 43 – 75) Jahren. Die Resektion der präkordialen Lymphknoten erfolgte nach Eröffnung des Zwerchfells von abdominal, Palpation/Inspektion von Pleurahöhle und Mediastinum. Intraoperativ wurde bei 5 Patientinnen eine Thoraxsaugdrainage vor Verschluss des Zwerchfells eingelegt. Komplikationen wie Pneumothorax, thorakale Lymphorrhoe etc. wurden nicht beobachtet. Es wurden zwischen einem und fünf Lymphknoten entfernt. Alle entnommen Lymphknoten waren tumorbefallen. Die endgültige FIGO-Klassifikation änderte sich in 3 der 6 Fälle von FIGO-Stadium III C zu FIGO-Stadium IV. Bei den restlichen 3 Fällen blieb es wegen maligner Pleuraergüsse beim FIGO-Stadium IV. Bei 5 Patientinnen konnte hierdurch eine Komplettresektion erreicht werden. Eine Patientin wies multiple präkardiale/mediastinale Lymphknoten (Tumorrest > 2 cm; Komplettresektion nicht möglich) auf. Bei dieser Patientinnen erfolgte die LK-Exzision zur histologischen Sicherung, um über die intraabdominale OP-Radikalität zu entscheiden.

Schlussfolgerung: Die Erfahrungen zum Management präkardialer Lymphknoten sind limitiert. Bei ihrem Nachweis in der präoperativen Bildgebung, sollte eine Exzision erfolgen, sofern der Allgemeinzustand der Patientin dies zulässt und hierdurch Tumorfreiheit erzielt werden kann.