Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Onko10_01
DOI: 10.1055/s-0034-1388498

Darstellung der Gelenkschmerzen unter Letrozoltherapie anhand von Schmerzlandkarten bei Patientinnen mit Mammakarzinom

A Hein 1, SM Jud 1, U Dammer 1, CM Bayer 1, E Raabe 1, C Rauh 1, R Hatko 2, W Janni 3, N Maass 4, A Rody 5, T Fehm 6, MW Beckmann 1, MP Lux 1, CR Loehberg 1, MG Schrauder 1, PA Fasching 1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Frauenklinik, Erlangen, Germany
  • 2Universität Würzburg, Department for Artificial Intelligence and Applied Computer Science, Würzburg, Germany
  • 3Universitätsklinikum Ulm, Frauenklinik, Ulm, Germany
  • 4Universitätsklinikum der RWTH, Universitäts-Frauenklinik, Aachen, Germany
  • 5Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Lübeck, Germany
  • 6Universitätsklinikum Düsseldorf, Universitäts-Frauenklinik, Düsseldorf, Germany

Die Compliance einer adjuvanten, endokrinen Therapie mit einem Aromatasehemmer bei Patientinnen mit einem Mammakarzinom wird von vielen Faktoren beeinflusst. Schmerzen, insbesondere Arthralgien, spielen hierbei eine große Rolle. Ziel der vorliegenden Arbeit war es den Schmerzverlauf unter einer Letrozoltherapie bei Patientinnen mit und ohne vorbestehender Schmerzsymptomatik zu vergleichen. Insgesamt wurden 3530 Patientinnen mit einem Mammakarzinom im Rahmen der PreFace-Trafo001-Studie, einer prospektiven, multizentrischen Phase IV Studie zur adjuvanten, endokrinen Therapie des Mammakarzinoms, mit dem Aromatasehemmer Letrozol behandelt. Unter anderem wurden Angaben zur Schmerzverteilung und Intensität zu den Behandlungsmonaten 1, 3, 6 und 12 anhand eines Patientinnentagebuches schriftlich und grafisch erhoben. 1240 Patientinnen wurden anhand von Vollständigkeit der Tagebücher und abhängig von Schmerzen (keine, mittlere Schmerzintensität, keine Schmerzen) vor der Diagnose des Mammakarzinoms ausgewählt. Von diesen wurden die gezeichneten Schmerzareale digitalisiert. Mithilfe einer eigens programmierten Software wurden Schmerzlandkarten zu verschiedenen Zeitpunkten berechnet. Zur Vergleichbarkeit wurden in den Schmerzlandkarten die maximale Schmerzausdehnung und die maximale Häufigkeit zu den Zeitpunkten errechnet. Anhand der Information in den Tagebüchern wurde die Schmerzstärke bestimmt. Patientinnen mit Schmerzen vor der Mammakarzinomdiagnose präsentierten zu jedem Zeitpunkt signifikant mehr Schmerzen als Patientinnen ohne Schmerzen vor Diagnose. Sie erreichten ihr Schmerzmaximum bereits nach drei Monaten, wohingegen Patientinnen ohne vorherige Schmerzen ihr Maximum erst nach sechs Monaten erreichen.

Anhand der Verteilung der Schmerzen und Dynamik können Patientinnen, abhängig vom vorbestehenden Schmerz, auf die Aggravierung der Schmerzen vorbereitet und die analgetische Therapie abgestimmt werden.