Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Onko10_17
DOI: 10.1055/s-0034-1388514

Isolierte Bauchdeckenetastase 25 Monate nach Primäroperation eines Zervixkarzinoms – Ein besonderer Fall

F Thangarajah 1, B Morgenstern 1, P Mallmann 1, C Fridrich 1
  • 1Universität zu Köln, Gynäkologie und Geburtshilfe, Köln, Germany

Casereport: Eine 54-jährige Patientin stellte sich vor mit einem Figo IB1 (pT1b1, pN0 (0/24), L1, V0, R0) Adenokarzinom des Zervix uteri Erstdiagnose 2011. Es wurde auswärtig nach Diagnosestellung eine TMMR mit beidseitiger Adenexektomie und Omentektomie durchgeführt. Anschließend erfolgte eine Radiatio mit 50,4 Gy.

25 Monate später bemerkte die Patientin selbst eine größenprogrediente Resistenz in der Bauchdecke linkslateral der Laparotomienarbe. In der Computertomografie zeigt sich in der ventralen Bauchwandmuskulatur eine 32 × 34 mm große Raumforderung. Die auswärts durchgeführte computertomografisch gesteuerte Punktion dieses Tumors ergab den Nachweis eines Adenokarzinoms. Die thorakale Computertomografie zeigte keinen Nachweis von Metastasten. Es wurde die Indikation zur Explorativlaparotomie mit Resektion dieses Tumors gestellt.

Es zeigt sich kein intrabdomineller Tumornachweis. Histologisch war sowohl die Spülzytologie als auch Proben des Peritoneums unauffällig. Die Bauchwandmetastase konnte in sano reseziert werden. Der Defekt wurde mittels eines Netzes in Sublay Technik gedeckt werden.

Der postoperative Verlauf gestaltete sich unkompliziert, sodass die Patientin bereits nach wenigen Tagen aus dem stationären Aufenthalt entlassen werden konnte. Die Histologie bestätigt den Nachweis einer Bauchdeckenmetastase eines in sano resezierten Zervixkarzinoms. Sowohl die Spülzytologie als auch die Peritonealproben waren unauffällig.

Diskussion: Metastasen der Bauchdecke sind selten. In der Literatur werden 45 Fälle mit Bauchwandmetastasen beschrieben. Nur in zwei Fällen werden Bauchwandmetastasen in der Muskulatur erwähnt.